Erfüllte Weissagungen
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zögern würde. Die hier gegebene Belehrung paßt besonders auf die
Erfahrung der Adventisten zu jener Zeit. Die hier Angesprochenen
waren in Gefahr, an ihrem Glauben Schiffbruch zu erleiden. Sie hat-
ten Gottes Willen getan, indem sie sich der Führung seines Geistes
und seinem Worte anvertrauten; doch konnten sie weder Absicht
in ihrer vergangenen Erfahrung verstehen, noch den vor ihnen lie-
genden Pfad erkennen, und sie wurden versucht zu zweifeln, ob
Gott sie wirklich geleitet habe. Damals trafen besonders die Worte
zu: „Der Gerechte aber wird des Glaubens leben.“ Als das glän-
zende Licht des Mitternachtsrufes auf ihren Weg schien, als ihnen
die Weissagungen entsiegelt wurden und als die rasche Erfüllung
der Zeichen erzählte, daß die Wiederkunft Christi nahe bevorstand,
waren sie tatsächlich im Schauen gewandelt. Aber nun vermochten
sie, niedergebeugt durch die enttäuschten Hoffnungen, nur durch
den Glauben an Gott und an sein Wort aufrecht zu stehen. Die spot-
tende Welt sagte: „Ihr seid betrogen worden. Entsagt eurem Glauben
und gesteht, daß die Adventbewegung satanischen Ursprungs ist.“
Gottes Wort erklärte jedoch: „Wer aber weichen wird, an dem wird
meine Seele kein Gefallen haben.“ Ihren Glauben aufzugeben und
die Macht des Heiligen Geistes, welche die Botschaft begleitet hat-
te, zu verleugnen, wäre ein Rückzug ins Verderben gewesen. Die
Worte jenes Schreibers ermutigten sie zur Standhaftigkeit: „Werfet
euer Vertrauen nicht weg, ... Geduld ... ist euch not, ... ‚noch über
eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht
verziehen‘.“ Ihr einzig sicheres Verhalten war, das Licht zu pflegen,
das sie bereits von Gott empfangen hatten, an Gottes Verheißungen
festzuhalten und in der Heiligen Schrift zu forschen und geduldig
zu warten und zu wachen, um weiteres Licht aufzunehmen.
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