Seite 182 - Der gro

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Der große Kampf
der frommen und biedern Leute.
Obwohl etliche der Domherren
diesen Plan nicht billigten und ihn davon abzubringen suchten, blieb
Zwingli doch standhaft und erklärte, so zu predigen sei nicht neu,
sondern es sei die alte und ursprüngliche Predigtweise, wie sie die
Kirche in ihrem reineren Zustand geübt habe.
Da das Interesse für die von ihm gelehrten Wahrheiten bereits
geweckt war, strömte das Volk in großer Zahl zu seinen Predigten.
Unter seinen Zuhörern befanden sich viele, die schon lange keine
Gottesdienste besucht hatten. Er begann sein Amt mit dem ersten
Kapitel des Matthäusbriefes und erklärte, wie ein Zuhörer dieser
ersten Predigt berichtet, „das Evangelium so köstlich durch alle
Propheten und Patriarchen, desgleichen auch nach aller Urteil nie
gehört worden war“
Wie in Einsiedeln, so stellte er auch hier das
Wort Gottes als die alleinige Autorität und den Tod Christi als das
einzige hinreichende Opfer dar. Seine Hauptaufgabe sah er darin,
„Christus aus der Quelle zu predigen und den reinen Christus in die
Herzen einzupflanzen“
Alle Stände des Volkes, Ratsherren und
Gelehrte, Handwerker und Bauern, scharten sich um diesen Prediger.
Mit tiefer Anteilnahme lauschten sie seinen Worten. Er verkündigte
nicht nur das Anerbieten der freien Erlösung, sondern rügte auch
furchtlos die Übelstände und Verderbnisse seiner Zeit. Viele priesen
Gott bei ihrer Rückkehr aus dem Großmünster und sprachen: „Dieser
ist ein rechter Prediger der Wahrheit, der wird sagen, wie die Sachen
stehn und als ein Mose uns aus Ägypten führen.
Seine Bemühungen wurden zuerst mit großer Begeisterung auf-
genommen; doch mit der Zeit regte sich immer häufiger Wider-
spruch. Die Mönche versuchten, sein Werk zu hindern und seine
Lehren zu verurteilen. Viele bestürmten ihn mit Hohn und Spott;
andere drohten und schmähten. Zwingli trug alles in christlicher
Geduld und sagte: „Wenn man die Bösen zu Christus führen will, so
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muß man bei manchem die Augen zudrücken.
Um diese Zeit kam ein neues Mittel hinzu, um die Erneuerung
der Kirche zu fördern. Der Humanist Beatus Rhenanus in Basel, ein
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Bullinger, „Reformationsgeschichte“, Bd. I, Kapitel 12
1
Füßli, „Beiträge“, Bd. IV, 34
1
Zwingli, Bd. VII, 142f
.
1
Hottinger, J.J., „Helvetische Kirchengeschichte“, Bd. IV, 40
1
Salats, „Ref.-Chr.“, 155