Seite 178 - Der gro

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Der große Kampf
rer der alten Sprachen, war durch das Studium des Griechischen und
Hebräischen zur Heiligen Schrift geführt worden. Durch ihn wurden
seinen Studenten „gewisse Samenkörner mitgeteilt und der Antrieb
geweckt, ohne weitere Rücksicht auf die sophistischen Torheiten
dem Lesen der Schrift selbst sich zuzuwenden“
„Er widerlegte den
päpstlichen Ablaß und die Verdienstlichkeit der sogenannten guten
Werke und behauptete, der Tod Christi sei die einzige Genugtuung
für unsere Sünden.
Auf Zwingli wirkten diese Worte wie der erste
Lichtstrahl, mit dem die Morgendämmerung anbricht.
Bald wurde Zwingli von Basel abberufen, um seine Lebens-
aufgabe anzutreten. Sein erstes Arbeitsfeld war eine Pfarrei in den
Alpen, nicht weit von seinem heimatlichen Tal. Nachdem Zwingli
die Priesterweihe empfangen hatte, widmete er sich ganz der Erfor-
schung der göttlichen Wahrheit, „denn er wußte“, fügte Myconius
hinzu, „wie vieles derjenige zu wissen nötig hat, welchem das Amt
anvertraut ist, die Herde Christi zu lehren“
Je mehr der junge Priester in der Heiligen Schrift forschte, desto
deutlicher sah er den Gegensatz zwischen ihren Wahrheiten und den
Irrlehren Roms. Er unterwarf sich der Bibel als dem Worte Got-
tes, der allein hinreichenden, unfehlbaren Richtschnur. Er erkannte,
daß sie sich selbst auslegen müsse und wagte es deshalb nicht, die
Heilige Schrift auszulegen, um eine angenommene Ansicht oder
Lehre zu beweisen, sondern hielt es für seine Pflicht, ihre unmittel-
baren, deutlichen Aussagen zu erforschen. Er bediente sich jedes
Hilfsmittels, um ein volles und richtiges Verständnis ihres Sinnes zu
erlangen und erflehte den Beistand des Heiligen Geistes, der nach
seiner Überzeugung allen, die ihn aufrichtig und unter Gebet suchen,
das göttliche Wort offenbart.
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Zwingli schrieb hierüber: „Die Schrift ist von Gott und nicht von
Menschen hergekommen“
2.Petrus 1,21
. „Eben der Gott, der ihn
erleuchtet, der wird auch dir zu verstehen geben, daß seine Rede von
Gott kommt.“ — „Das Wort Gottes ist gewiß, fehlt nicht, es ist klar,
läßt nicht in der Finsternis irren, es lehrt sich selbst, tut sich selbst
auf und bescheint die menschliche Seele mit allem Heil und Gnaden,
tröstet sie in Gott, demütigt sie, so daß sie selbst verliert, ja verwirft
1
Staehelin, „Huldreich Zwingli, sein Leben und Wirken nach den Quellen“, Bd. I, 41
1
Wirz, „Helvetische Kirchengeschichte“, Bd. III, 452
1
Staehelin, ebd., 45