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Hilfe für Unbeschäftigte und Heimatlose
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waren von der gleichmäßigen Verteilung ausgeschlossen. Die Stäm-
me wurden nach Familien gezählt und jeder Familie wurde nach
ihrer Gliederzahl ein Erbteil zugemessen.
Obgleich jemand für eine gewisse Zeit über sein Eigentum verfü-
gen und es verkaufen konnte, konnte er doch das Erbe seiner Kinder
nicht für immer verhandeln. Wenn er imstande war, sein Land einzu-
lösen, konnte er dies jederzeit tun. In jedem siebenten Jahr wurden
die Schulden erlassen und in dem fünfzigsten oder Halljahr fielen
alle Ländereien wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurück.
Des Herrn Anweisung lautete: „Darum sollt ihr das Land nicht
verkaufen für immer; denn das Land ist mein, und ihr seid Fremd-
linge und Gäste vor mir. Und bei all eurem Grundbesitz sollt ihr für
das Land die Einlösung gewähren. Wenn dein Bruder verarmt, und
verkauft dir seine Habe, und sein nächster Freund kommt zu ihm,
daß er‘s löse, so soll er‘s lösen, was sein Bruder verkauft hat. Wenn
aber jemand ... kann so viel zuwegebringen, daß er‘s löse, so soll er
... wieder zu seiner Habe kommen. Kann aber seine Hand nicht so
viel finden, daß er‘s ihm wiedergebe, so soll, das er verkauft hat, in
der Hand des Käufers sein bis zum Halljahr.“
3.Mose 25,23-28
.
„Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen, und sollt ein Freijahr
ausrufen im Lande allen, die drinnen wohnen; denn es ist euer
Halljahr; da soll ein jeglicher bei euch wieder zu seiner Habe und
zu seinem Geschlecht kommen.“
3.Mose 25,10
. Auf diese Weise
war jeder Familie ein Besitztum gesichert und ein Schutz gegen die
Gegensätze von Reichtum und Mangel vorgesehen.
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Ausbildung zur Handarbeit
In Israel wurde die Erlernung eines Handwerks oder des Land-
baus als eine Pflicht betrachtet. Von jedem Vater wurde gefordert,
seine Söhne in irgend einer Handarbeit zu unterrichten. Die größten
Männer in Israel mußten lernen, durch ihrer Hände Arbeit ihr Leben
fristen zu können. Die Pflichten des Haushaltes zu kennen, wurde
für jede Frau als notwendig erachtet und darin eine Fertigkeit zu
besitzen, wurde selbst von den Frauen des höchsten Standes als
eine Ehre angesehen. In den Prophetenschulen wurden verschiedene
Handwerke gelehrt und viele der Schüler unterhielten sich durch
ihrer Hände Arbeit.