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Arbeit für die Unmäßigen
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sieht, werden ihnen Verantwortlichkeiten auferlegt, und sie werden
an Plätze gestellt, wo ihr Einfluß die Unschuldigen verdirbt.
Selbst solche, die ernstlich suchen, sich zu bessern, sind nicht
außer der Gefahr, zu fallen. Sie sollten mit ebensoviel Weisheit wie
Sorgfalt behandelt werden. Die Neigung, solchen zu schmeicheln,
die aus den tiefsten Tiefen errettet wurden, und sie zu erhöhen, führt
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manchmal ihr Verderben herbei. Die Gewohnheit, Männer und Frau-
en einzuladen, öffentlich die Erfahrungen ihres sündhaften Lebens
zu erzählen, ist sehr gefährlich für den Sprecher wie für den Zuhö-
rer. Bei Szenen des Bösen zu verweilen ist verderblich für Geist
und Seele, und die Auszeichnung, die den Geretteten zuteil wird, ist
schädlich für sie. Viele werden hierdurch dazu gebracht, zu denken,
daß ihr sündiges Leben ihnen einen gewissen Vorzug verliehen hat.
Wohlgefallen an der Öffentlichkeit und ein Geist des Selbstvertrau-
ens werden dadurch ermutigt, welche für die Seele nachteilig sind.
Nur in Mißtrauen gegen sich selbst und in Abhängigkeit von der
Gnade Christi können sie stehen.
Die Geretteten sollen anderen helfen
Alle, die einen Beweis wahrer Bekehrung liefern, sollten er-
mutigt werden, für andere zu arbeiten. Niemand sollte eine Seele
zurückweisen, welche den Dienst Satans mit dem Dienst Christi ver-
tauscht. Wenn jemand den Beweis gibt, daß der Geist Gottes an ihm
arbeitet, so bietet ihm jede Ermutigung, in den Dienst des Herrn ein-
zutreten, „haltet diesen Unterschied, daß ihr euch etlicher erbarmt.“
Judas 22
. Diejenigen, die weise sind in der Weisheit, die von Gott
kommt, werden Seelen sehen, die Hilfe nötig haben, die ernstlich
bereuten, die aber ohne Ermutigung kaum wagen würden, die Hoff-
nung zu ergreifen. Der Herr wird es in die Herzen seiner Knechte
geben, diese zagenden, bereuenden Seelen liebevoll willkommen zu
heißen. Was auch ihre Lieblingssünden sein mochten, wie tief sie
auch gefallen waren, wenn sie reuevoll zu Christo kommen, wird
er sie annehmen. Dann gebt ihnen etwas zu tun für ihn. Wenn sie
wünschen, für andere zu arbeiten, indem sie dieselben aus der Grube
des Verderbens aufrichten, aus der sie selbst gerettet wurden, so gebt
ihnen dazu Gelegenheit. Bringt sie in Verbindung mit erfahrenen