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Anmerkungen
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in Verbindung mit anderen — innerhalb der gebührenden Grenzen
— nach seinem Gewissen zu handeln.
Besonders aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang der Bei-
trag, den der lange Jahre in Haft gewesene Erzbischof von Prag,
Kardinal Beran, zu diesem Thema beisteuerte. Beran stellte sich
in seinen eindrucksvollen Ausführungen ganz auf den Boden der
Heiligen Schrift, und er bekannte sich dazu, daß alles, was nicht aus
gläubiger Überzeugung, aus aufrichtigem Gewissen geschieht, Sün-
de sei wider Gott. Das Wort aus
Jakobus 2,12
sollte aller Leitspruch
sein: „Redet so und handelt so wie Leute, die dereinst durchs Gesetz
der Freiheit gerichtet werden.“ Kardinal Beran wies darauf hin, daß
die Unterdrückung der Gewissensfreiheit zur Heuchelei führe, und
er schloß mit der bemerkenswerten Selbstbesinnung: „So scheint
die katholische Kirche meiner Heimat heutzutage eine schmerzhafte
Buße für jene Sünden zu tun, die in der Vergangenheit gegen die
Gewissensfreiheit in ihrem Namen begangen wurden, wie z.B. die
Verbrennung des Priesters Johannes Hus oder der äußere Zwang zur
Wiederaufnahme des katholischen Glaubens, der im 17. Jahrhundert
auf das tschechische Volk ausgeübt wurde.“
Es war überhaupt höchst beeindruckend zu hören, wie offen,
dynamisch und substanzreich viele Konzilsväter für die Religions-
und Gewissensfreiheit stritten. Dabei scheuten sie auch nicht davor
zurück, Fehler und Irrtümer der katholischen Kirche in der Vergan-
genheit an den Pranger zu stellen. Natürlich blieben diese Thesen
nicht unwidersprochen. So vertrat z.B. der spanische Kardinal Bueno
y Monreal die Auffassung, daß er nichts gegen die Religionsfrei-
heit einzuwenden habe, wohl aber „viel dagegen, daß ein anderes
Evangelium verkündigt werde als das katholische“. Aber bei den Ab-
stimmungen zeigte es sich doch, daß eine eindrucksvolle Mehrheit
der Bischöfe die Zeichen der Zeit verstanden hatte. Ob die Praxis
immer und überall schon diesen Erwartungen entspricht, ist aller-
dings eine Frage, die heute noch nicht endgültig beantwortet werden
kann.
Anm 033: Jesuitismus — (Seite 234)
In der 31. Regel der Konstitutionen der Gesellschaft Jesu heißt
es: „Zum Fortschritt ist es vor allem ersprießlich, daß sich alle einem