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Die Bibel eine Schutzwehr
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einzuprägen. Die Jünger aber erwarteten eine irdische Befreiung
vom römischen Joch und konnten den Gedanken nicht ertragen, daß
Jesus, der Mittelpunkt ihrer Hoffnung, einen schmachvollen Tod
erleiden sollte. Die Worte, an die sie sich hätten erinnern sollen,
entschwanden ihrem Gedächtnis, und als die Zeit der Prüfung kam,
waren sie unvorbereitet. Jesu Tod zerstörte ihre Hoffnungen voll-
ständig, als ob er sie nie auf sein Sterben hingewiesen hätte. So wird
uns in den Weissagungen die Zukunft ebenso deutlich erschlossen,
wie sie den Jüngern durch Christi Worte erschlossen wurde. Die
Ereignisse, die mit dem Ende der Gnadenzeit und dem Vorberei-
tungswerk für die Zeit der Trübsal in Verbindung stehen, werden uns
klar veranschaulicht. Aber Tausende haben ein Verständnis für diese
wichtigen Wahrheiten, als wären sie ihnen nie offenbart worden.
Satan wacht, um jeden Einfluß von ihnen abzulenken, der sie zur
Seligkeit tauglich machen könnte. Dann wird die trübselige Zeit sie
unvorbereitet finden.
Wenn Gott den Menschen so wichtige Warnungen sendet, daß
der Prophet sie darstellt, wie heilige Engel sie verkündigen, die mit-
ten durch den Himmel fliegen, dann verlangt er von jedem vernünfti-
gen Wesen, die Botschaft zu beachten. Die furchtbaren Strafgerichte,
die gegen die Anbetung des Tieres und seines Bildes ausgesprochen
wurden (
Offenbarung 14,9-11
), sollten alle zu einem eifrigen Studi-
um der Weissagungen antreiben, damit sie erführen, was das Malzei-
chen des Tieres ist, und wie sie vermeiden können, es anzunehmen.
Aber die meisten Menschen haben taube Ohren für die Wahrheit und
wenden sich den Fabeln zu. Der Apostel Paulus erklärte im Hinblick
auf die letzten Tage: „Es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame
Lehre nicht leiden werden.“
2.Timotheus 4,3
. Diese Zeit ist jetzt da.
Die Menge wünscht keine Bibelwahrheit, weil diese sich mit den
Begierden des sündigen, weltliebenden Herzens nicht verträgt; und
Satan versorgt sie mit dem Blendwerk, das die Menschen lieben.
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Aber Gott will ein Volk auf Erden haben, das die heilige Schrift,
und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als
Grundlage aller Reformen. Die Meinungen gelehrter Männer, die
Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubenssätze und Beschlüsse von
Kirchenversammlungen, zahlreich und uneins wie die Kirchen, die
sie vertreten, die Stimme der Mehrheit — weder das eine allein noch
sie alle zusammen können als Beweis für oder gegen irgendeinen re-