Kapitel 33: Die erste große Täuschung
Von der frühesten Geschichte des Menschen an begann Satan
seine Bemühungen, unser Geschlecht zu verführen. Der im Himmel
Empörung angestiftet hatte, wollte die Bewohner der Erde veran-
lassen, sich mit ihm in dem Streit gegen die Regierung Gottes zu
verbinden. Adam und Eva lebten im Gehorsam gegen das Gesetz
Gottes vollkommen glücklich, und diese Tatsache war ein bestän-
diges Zeugnis gegen die Behauptung, die Satan im Himmel vorge-
bracht hatte, daß Gottes Gesetz seine Geschöpfe knechte und ihrem
Glück entgegenstehe. Auch war durch die schöne, dem sündlosen
Paar bereitete Heimat Satans Neid gereizt worden. Er beschloß da-
her, die Menschen zu Fall zubringen, um dann, nachdem er sie von
Gott getrennt und unter seine eigene Macht gebracht hätte, die Erde
einzunehmen und hier, dem Allerhöchsten zum Trotz, sein Reich
aufzurichten.
Hätte er seinen wahren Charakter offenbart, so wäre er ohne
weiteres zurückgewiesen worden; denn Gott hatte Adam und Eva
vor diesem gefährlichen Feind gewarnt. Doch Satan wirkte im Ver-
borgenen und verhüllte seine Absicht, um sein Ziel um so sicherer
zu erreichen. Die Schlange, damals eine Kreatur von anziehendem
Äußeren, als Werkzeug benutzend, wandte er sich an Eva: „Ja, soll-
te Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allerlei Bäumen im
Garten?“
1.Mose 3,1
. Hätte sich Eva nicht auf ein Gespräch mit
dem Versucher eingelassen, so wäre sie bewahrt geblieben; doch sie
wagte es, mit ihm zu sprechen und fiel seinen listigen Anschlägen
zum Opfer. So werden noch immer viele Menschen überwunden.
Sie bezweifeln und erwägen Gottes Anforderungen und nehmen,
statt den göttlichen Geboten zu gehorchen, menschliche Theorien
an, die nur die Pläne Satans verdecken.
[535]
„Da sprach das Weib zur Schlange: Wir essen von den Früchten
der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im
Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret‘s auch nicht an,
daß ihr nicht sterbet. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet
528