422
Der große Kampf
Sünden der Bußfertigen durch den Glauben auf Christus gelegt und
in Wirklichkeit auf das himmlische Heiligtum übertragen. Und wie
im Schattendienst die Reinigung des irdischen Heiligtums durch
das Wegschaffen der Sünden, durch die es befleckt worden war,
vollbracht wurde, so soll die Reinigung des himmlischen durch das
Wegschaffen oder Austilgen der dort aufgezeichneten Sünden voll-
zogen werden. Ehe dies aber geschehen kann, müssen die Bücher
untersucht werden, um zu entscheiden, wer, durch Bereuen der Sün-
den und den Glauben an Christus, der Wohltaten seiner Versöhnung
teilhaftig werden kann. Die Reinigung des Heiligtums schließt des-
halb eine Untersuchung, ein Gericht ein. Diese Untersuchung muß
stattfinden, ehe Christus kommt, um sein Volk zu erlösen; denn wenn
er kommt, ist sein Lohn mit ihm, „zu geben einem jeglichen, wie
seine Werke sein werden“.
Offenbarung 22,12
.
Auf diese Weise erkannten die, welche dem Licht des propheti-
schen Wortes folgten, daß Christus, statt am Ende der zweitausend-
dreihundert Tage im Jahre 1844 auf die Erde zu kommen, damals
in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums einging, um das
abschließende Werk der Versöhnung, die Vorbereitung auf sein Kom-
men, zu vollziehen.
Man erkannte nicht nur, daß der geschlachtete Bock auf Christus
als ein Opfer hinwies und den Hohenpriester Christus als einen Mitt-
ler darstellte, sondern auch, daß der Sündenbock Satan, den Urheber
der Sünde, versinnbildete, auf den die Sünden der wahrhaft Reu-
[424]
mütigen schließlich gelegt werden sollen. Wenn der Hohepriester
— kraft des Blutes des Sündopfers — die Sünden vom Heiligtum
wegschaffte, legte er sie auf den Sündenbock; wenn Christus am
Ende seines Dienstes — kraft seines eigenen Blutes — die Sünden
seines Volkes aus dem himmlischen Heiligtum fortnimmt, wird er
sie auf Satan legen, der bei der Vollstreckung des Gerichts die end-
gültige Schuld tragen muß. Der Sündenbock wurde in die Wüste
gejagt, damit er nie wieder in die Gemeinschaft der Kinder Israel
zurückkommen konnte. Ebenso wird Satan auf ewig aus der Ge-
genwart Gottes und seines Volkes verbannt und bei der endgültigen
Vernichtung der Sünde und der Sünder vertilgt werden.
[425]