Kapitel 15: Die Bibel und die Französische
Revolution
Im 16. Jahrhundert hatte die Reformation, die dem Volk die Bibel
zugänglich machte, in allen Ländern Europas Eingang gesucht. Ei-
nige Nationen hießen sie mit Freuden als einen Boten vom Himmel
willkommen. In andern Ländern gelang es dem Papsttum in erheb-
lichem Maße, ihren Eingang zu verhindern. Das Licht biblischer
Erkenntnis mit seinem veredelnden Einfluß war nahezu gänzlich
erloschen. In einem Lande allerdings wurde das Licht, obgleich es
Eingang gefunden hatte von der Finsternis nicht begriffen. Jahrhun-
dertelang kämpften Wahrheit und Irrtum um die Oberherrschaft.
Schließlich siegte das Böse, und die Wahrheit des Himmels wurde
hinausgestoßen. „Das ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt
gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das
Licht.“
Johannes 3,19
. Diese Nation mußte die Folgen ihrer Wahl
tragen. Der Einhalt gebietende Einfluß des Geistes Gottes wurde ei-
nem Volk, das seine Gnadengabe verachtet hatte, entzogen. Gott ließ
das Böse ausreifen und alle Welt sah die Früchte der vorsätzlichen
Verwerfung des Lichtes.
Der in Frankreich viele Jahrhunderte lang gegen die Bibel ge-
führte Kampf erreichte in den Geschehnissen der Revolution (Siehe
Anm. 034) seinen Höhepunkt. Jener schreckliche Ausbruch war
die unausbleibliche Folge der von Rom geübten Unterdrückung der
Heiligen Schrift. (Siehe Anm. 035) Er bot der Welt das schlagendste
Beispiel von der Wirkung der päpstlichen Politik: eine Darstellung
der Folgen, auf die die Lehren der römischen Kirche mehr als ein
Jahrtausend zugesteuert hatten.
Die Unterdrückung der Heiligen Schrift während der päpstlichen
Oberherrschaft wurde von den Propheten vorhergesagt; auch der
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Schreiber der Offenbarung weist auf die schrecklichen Folgen hin,
die besonders Frankreich von der Herrschaft des „Menschen der
Sünde“ (
2.Thessalonicher 2,3
) erwachsen sollten.
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