Das Untersuchungsgericht
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ungerechten Berichte, jeder unbilligen Handlung. Er ist nicht durch
den Schein eines gottseligen Wesens zu täuschen. Ihm unterläuft
kein Fehler bei der Beurteilung des Charakters. Die Menschen mö-
gen von denen, die verderbten Herzens sind, betrogen werden; aber
Gott durchdringt alle Verstellung und erkennt das innere Leben.
Wie ernst ist dieser Gedanke! Ein Tag nach dem andern vergeht
und belastet die himmlischen Bücher mit seinen Berichten. Einmal
gesprochene Worte, einmal begangene Taten lassen sich nie mehr
ungeschehen machen. Die Engel haben beides eingetragen, das Gute
und das Böse. Der gewaltigste Eroberer auf Erden ist nicht imstande,
den Bericht auch nur eines einzigen Tages zurückzunehmen. Unsere
Taten, unsere Worte, ja unsere geheimsten Gedanken tragen alle zur
Entscheidung unseres Schicksals bei, sei es zum Leben oder zum
Tode. Obgleich wir sie vergessen, wird ihr Zeugnis dazu dienen, uns
zu rechtfertigen oder zu verdammen.
So wie die Gesichtszüge durch den Künstler mit untrüglicher
Genauigkeit auf die glänzende Platte gebannt werden, so getreu wird
der Charakter in den Büchern droben dargestellt. Doch wie wenig
Sorge macht man sich um den Bericht, der dem Blick himmlischer
Wesen ausgesetzt ist. Könnte der Schleier, der die sichtbare Welt
von der unsichtbaren trennt, zurückgeschlagen werden, und könnten
die Menschenkinder einem Engel zusehen, der jedes Wort und jede
Tat verzeichnet, die im Gericht offenbar werden müssen, wie viele
täglich ausgesprochene Worte blieben unausgesprochen, wie viele
Taten ungetan!
Im Gericht wird die Anwendung jeder anvertrauten Gabe genau
geprüft werden. Wie haben wir die uns vom Himmel verliehenen Gü-
ter verwendet? Wird der Herr bei seinem Erscheinen sein Eigentum
mit Zinsen wiedernehmen? Haben wir die uns in Hand, Herz und
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Hirn anvertrauten Kräfte zur Verherrlichung Gottes und zum Segen
der Welt eingesetzt? Wie haben wir unsere Zeit, unsere Feder, unsere
Stimme, unser Geld, unseren Einfluß verwertet? Was haben wir für
Christus in Gestalt der Armen, der Heimgesuchten, der Witwen oder
der Waisen getan? Gott hat uns beauftragt, sein heiliges Wort zu
bewahren; was haben wir mit dem Licht und der Wahrheit getan,
die uns verliehen wurden, damit wir die Menschen zur Seligkeit
führten? Einem bloßen Glaubensbekenntnis an Christus wird kein
Wert beigemessen; nur die Liebe, die sich in guten Werken erweist,