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In den Fußspuren des großen Arztes
hilfesuchend an ihn wendet. Er kann die Frage beantworten: „Was
muß ich tun, daß ich selig werde?“ Er kann von der Liebe des Erlö-
sers erzählen, er kann aus Erfahrung über die Macht der Reue und
des Glaubens sprechen. Er kann in einfachen, ernsten Worten die
Bedürfnisse der Seele im Gebet Gott vorlegen und kann den Kran-
ken ermutigen, ebenfalls zu bitten und die Gnade des mitleidsvollen
Heilandes anzunehmen. Wenn er auf diese Weise an dem Kranken-
bett dient und Worte redet, welche Hilfe und Trost spenden, so wirkt
der Herr mit ihm und durch ihn. Wenn das Gemüt des Leidenden auf
den Heiland gerichtet ist, erfüllt der Friede Christi sein Herz und die
geistige Gesundheit, welche er erlangt, wird als die hilfreiche Hand
Gottes dienen, die Gesundheit des Körpers wieder herzustellen.
Der Arzt wird auch oft Gelegenheit finden, bei seinen Kranken-
besuchen den Freunden des Erkrankten dienen zu können. Wenn sie
an dem Krankenbett wachen und sich machtlos fühlen, einen Stich
des Schmerzes oder der Angst zu verhindern, so werden ihre Herzen
erweicht. Oft wird der Kummer, welcher vor anderen verborgen
wird, dem Arzt gegenüber ausgesprochen. Dann hat er Gelegenheit,
diese bekümmerten Seelen auf ihn zu verweisen, der die Mühseligen
und Beladenen eingeladen hat, zu ihm zu kommen. Oft kann er für
sie und mit ihnen beten und ihre Not dem Heiler aller Schmerzen,
der allen Kummer lindert, vorlegen.
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Gottes Verheißungen
Dem Arzt bieten sich köstliche Gelegenheiten, seine Patienten
auf die Verheißungen des Wortes Gottes zu verweisen. Er kann aus
dem Schatzhaus Neues und Altes hervorbringen, kann hier und da
Worte des Trostes und der Belehrung sprechen, nach denen man ver-
langt. Der Arzt sollte stets eine Fülle frischer, lebendiger Gedanken
haben. Dazu sollte er sorgfältig das Wort Gottes studieren, damit
er mit den Verheißungen desselben vertraut ist. Die Trostesworte
sollten auf seinen Lippen sein, welche Christus während seines ir-
dischen Dienstes sprach, wenn er seine Belehrungen erteilte und
die Kranken heilte. Er sollte von den Heilungen sprechen, welche
Christus vollbrachte und von seiner Zärtlichkeit und Liebe. Niemals
sollte er versäumen, die Gedanken seiner Patienten auf Christum,
den großen Arzt zu richten.