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Entwicklung und Dienst
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Mensch erfunden; erniedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis
zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“
Philipper 2,5-8
.
Paulus war sehr besorgt darum, daß die Erniedrigung Christi
gesehen und erkannt würde. Er war davon überzeugt, daß wenn
Menschen dazu gebracht werden könnten, das erstaunliche Opfer zu
betrachten, welches die Majestät des Himmels gebracht hatte, alle
Selbstsucht aus ihren Herzen schwinden müsse. Der Apostel macht
bei einem Punkt nach dem anderen Rast, damit wir einigermaßen
die wundervolle Herablassung des Heilandes um der Sünder willen
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verstehen möchten. Er richtet die Gedanken zuerst auf die Stellung,
welche Christus im Himmel am Busen seines Vaters einnahm; dann
offenbart er ihn, wie er seine Herrlichkeit beiseite legt, sich frei-
willig den demütigenden Verhältnissen des menschlichen Lebens
unterwirft, die Verantwortlichkeiten eines Knechtes übernimmt und
gehorsam wird bis zum Tode, und zwar des entehrendsten und empö-
rendsten, des schrecklichsten Todes — dem Kreuzestod. Können wir
diese wunderbare Offenbarung der Liebe Gottes ohne Dankbarkeit
und Liebe betrachten und ohne ein tiefes Gefühl der Tatsache, daß
wir nicht unser eigen sind? Einem solchen Meister sollte man nicht
widerstrebend, aus selbstsüchtigen Beweggründen dienen.
Ihr wisset, sagt Petrus, „daß ihr nicht mit vergänglichem Silber
oder Gold erlöset seid.“
1.Petrus 1,18
. O, wenn dies hätte genügen
können, die Erlösung des Menschen zu vollbringen, wie leicht hätte
er es ausführen können, der spricht: „Mein ist Silber und Gold.“
Haggai 2,8
. Aber der Sünder konnte nur durch das kostbare Blut des
Sohnes Gottes erlöst werden. Solche aber, die sich von dem Dienste
Christi fern halten, weil sie dies wunderbare Opfer nicht würdigen,
werden in ihrer Selbstsucht verloren gehen.
Aufrichtigkeit der Absicht
In dem Leben Christi war alles andere seinem Werk unterge-
ordnet, dem großen Werk der Erlösung, zu dessen Ausführung er
gekommen war. Dieselbe Hingebung, dieselbe Selbstverleugnung
und dasselbe Opfer, dieselbe Unterwerfung gegen die Ansprüche
des Wortes Gottes soll auch in seinen Jüngern offenbart werden.
Ein jeder, der Christum als seinen persönlichen Heiland an-
nimmt, wird nach dem Vorrecht verlangen, Gott zu dienen. Wenn er