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In den Fußspuren des großen Arztes
um uns für ein höheres Werk vorzubereiten. Oft schlagen unsere
Pläne fehl, damit Gottes Pläne für uns Erfolg haben möchten.
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Wir werden niemals aufgefordert, Gott ein wirkliches Opfer zu
bringen. Er fordert uns wohl auf, viele Dinge ihm zu übergeben, aber
indem er dies tut, geben wir nur das auf, was uns auf dem Wege zum
Himmel hinderlich ist. Selbst wenn wir aufgefordert werden, solche
Dinge aufzugeben, die an und für sich gut sind, so können wir sicher
sein, daß Gott auf diese Weise für uns etwas Besseres wirkt.
In dem zukünftigen Leben werden die Geheimnisse, welche uns
hier beunruhigt und enttäuscht haben, klar gemacht werden. Wir
werden sehen, daß unsere scheinbar unbeantworteten Gebete und
getäuschten Hoffnungen uns zum größten Segen gewesen sind.
Wir müssen jede Pflicht, wie gering sie auch sei, als heilig anse-
hen, weil sie ein Teil des Dienstes Gottes ist. Unser tägliches Gebet
sollte sein: „Herr, hilf mir, mein bestes zu tun. Lehre mich, wie ich
es besser machen könnte. Gib mir Mut und Freudigkeit. Hilf mir,
den liebevollen Dienst des Heilandes in meinen Dienst zu bringen.“
Eine Lehre aus dem Leben Mose
Betrachtet die Erfahrung Mose. Er empfing in Ägypten als der
Enkel des Königs und voraussichtlicher Erbe des Thrones eine sehr
gründliche Erziehung. Nichts wurde versäumt, was man dafür erach-
tete, ihn weise zu machen, wie die Ägypter die Weisheit verstanden.
Er empfing die höchste bürgerliche und militärische Ausbildung.
Er dachte, daß er vollkommen für das Werk vorbereitet sei, Israel
aus der Knechtschaft zu erlösen. Aber Gott urteilte anders. Seine
Vorsehung bestimmte für Mose eine vierzigjährige Erziehung in der
Wüste als Schafhirte.
Die Erziehung, welche Moses in Ägypten erhalten hatte, war in
mancher Hinsicht eine Hilfe für ihn; aber die wertvollste Vorberei-
tung für sein Lebenswerk war diejenige, welche er empfing, während
er als Hirte diente. Moses war von Natur aus heftigen Geistes. Er war
in Ägypten daran gewöhnt, als erfolgreicher militärischer Führer
und als Liebling des Königs und des Volkes Lobpreisungen und
Schmeicheleien zu vernehmen. Er hatte das Volk an sich gezogen;
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er hoffte durch seine eigene Kraft das Werk der Befreiung Israels
zu vollbringen. Die Lehren, die er als Gottes Vertreter lernen mußte,