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Das Falsche und das Wahre in der Erziehung
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derartige Ausbildung, von solchen Quellen gewonnen, unterließe.
„Wie sollte jemand auf Kohlen gehen und seine Füße nicht ver-
brannt werden?“
Sprüche 6,28
. „Kann wohl ein Reiner kommen von
den Unreinen? — auch nicht einer.“
Hiob 14,4
. Können wir dann
erwarten, daß die Jugend einen christlichen Charakter entwickelt,
wenn ihre Erziehung von den Lehren solcher geformt wird, die den
Grundsätzen des göttlichen Gesetzes Hohn sprechen?
Wenn die Studenten alle Zurückhaltung abwerfen und sich in
zügellose Vergnügungen, Verschwendung und Laster stürzen, so
ahmen sie nur den Dingen nach, welche ihnen durch diese Studien
vor Augen gehalten werden. Es gibt Berufe, welche eine Kenntnis
des Griechischen und Lateinischen erfordern, und gewisse Leute
müssen diese Sprachen lernen. Aber die Kenntnis dessen, was für
den praktischen Gebrauch wesentlich ist, könnte ohne ein Studium
der Literatur erlangt werden, welche verderbt ist und verderblich
wirkt.
Nicht viele bedürfen einer Kenntnis des Griechischen und La-
teinischen. Das Studium toter Sprachen sollte erst in zweiter Linie
auf ein Studium solcher Gegenstände folgen, welche die rechte An-
wendung aller Kräfte des Körpers und Geistes lehren. Es ist Torheit,
wenn junge Leute ihre Zeit so mit dem Studium toter Sprachen und
Bücher irgendwelcher Art ausfüllen, daß sie dabei die Erziehung für
die praktischen Pflichten des Lebens vernachlässigen.
Was nehmen die Studenten mit, wenn sie die Schule verlassen?
Wohin gehen sie? Was sollen sie tun? Besitzen sie Kenntnisse, die sie
befähigen werden, andere zu lehren? Sind sie erzogen worden, wahre
Väter und Mütter zu sein? Können sie einer Familie vorstehen und
sie richtig belehren? Die einzige Erziehung, welche diesen Namen
verdient, ist eine solche, die junge Männer und junge Frauen Christo
ähnlich macht, welche sie vorbereitet, die Verantwortlichkeiten des
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Lebens zu tragen und sie tüchtig macht, ihren Familien vorzustehen.
Eine solche Bildung wird aber nie gewonnen durch ein Studium
heidnischer Klassiker.
Aufregender Lesestoff
Viele der volkstümlichen Zeitschriften heutigen Tages sind voll
aufregender Geschichten, welche die Jugend zur Gottlosigkeit erzie-