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Der Branntwein-Handel und das Branntwein-Verbot
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sind. Gott zeichnet alle diese Bosheiten auf, welche Verbrechen und
Elend verewigen.
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Die Welt und die Kirche mögen dem Menschen Anerkennung
zollen, der durch Erniedrigung der menschlichen Seele Reichtümer
erworben hat. Sie mögen demjenigen zulächeln, der die Menschen
Schritt für Schritt auf den Pfad der Schande und der Verkommenheit
geleitet hat. Aber Gott merkt dies alles und vergilt mit gerechtem
Gericht.
Der Branntweinhändler mag von der Welt ein guter Geschäfts-
mann genannt werden; aber der Herr sagt: „Weh ihm.“ Er wird
mit der Hoffnungslosigkeit, dem Elend, den Leiden, die durch den
Branntweinhandel in die Welt gebracht wurden, belastet werden.
Er wird den Mangel und das Weh der Mütter und Kinder zu ver-
antworten haben, denen Nahrung, Kleidung und Obdach fehlte und
welche alle Hoffnung und Freude begraben haben. Er wird sich ver-
antworten müssen für die Seelen, die er unvorbereitet in die Ewigkeit
geschickt hat. Solche, die den Branntweinhändler in seinem Werk
unterstützen, sind Teilhaber an seiner Schuld. Zu ihnen sagt Gott:
„Eure Hände sind voll Blutes.“
Unter dem Schutz des Staates
Es wird von vielen behauptet, daß die Erlaubnis zum Handel mit
geistigen Getränken oder die vollständige Aufsicht durch den Staat
zur Beschränkung des Trinkübels diene. In Wirklichkeit aber fördert
die Regierung, indem sie das Bestehen des Handels gutheißt, ein
Übel, welches sie zu beschränken vorgibt.
Unter dem Schutz des Staates entstehen überall im Lande Braue-
reien, Gast- und Weinwirtschaften und der Branntweinhändler treibt
sein Werk gerade vor unseren Türen. Oftmals ist es verboten, an
einen Betrunkenen oder als Trunkenbold bekannten, berauschende
Getränke zu verkaufen, aber das Werk, die Jugend zu Trunkenbol-
den zu machen, geht beständig vor sich. Das ganze Bestehen des
Schnapshandels hängt ja davon ab, daß in der Jugend ein Appe-
tit nach berauschenden Getränken erweckt wird. Die Jugend wird
Schritt für Schritt dazu geführt, bis die Gewohnheit des Trinkens
festgewurzelt und ein Durst erweckt ist, der um jeden Preis Befrie-
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digung fordert. Es würde weniger schaden, dem ausgesprochenen