Seite 27 - In den Fu

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Kapitel 2: Die Tage seines Amtes
„Niemals vorher gab es für die Welt Tage gleich diesen. Der
Himmel kam zu den Manchen herab.“
In dem Fischerhause zu Kapernaum lag die Mutter des Weibes
Petri krank „mit einem harten Fieber; und alsbald sagten sie ihm
von ihr.“ Jesus ergriff ihre Hand „und das Fieber verließ sie. Und
sie stand auf und diente“ (
Lukas 4,38
;
Markus 1,30
;
Matthäus 8,15
)
dem Heiland und seinen Jüngern.
Diese Nachricht verbreitete sich rasch. Das Wunder war an einem
Sabbat gewirkt worden und aus Furcht vor den Rabbinern wagte das
Volk nicht, vor Sonnenuntergang zu kommen, um geheilt zu werden.
Dann kamen die Stadtbewohner aus den Häusern, den Werkstätten,
den Marktplätzen und drängten sich um die einfache Wohnung,
welche Jesum beherbergte. Kranke wurden auf Betten gebracht,
andere kamen, sich auf einen Stab stützend, oder von ihren Freunden
geführt und spannten ihre schwachen Kräfte aufs äußerste an, um in
die Gegenwart des Heilandes zu gelangen.
Stunde nach Stunde kamen und gingen sie, denn keiner konnte
wissen, ob der große Arzt morgen noch unter ihnen weilen würde.
Niemals vorher hatte Kapernaum einen Tag gleich diesem erlebt.
Freudenrufe und Frohlocken für die ihnen zuteil gewordene Befrei-
ung erfüllten die Luft.
Erst als der letzte Leidende Hilfe erlangt hatte, beendete Jesus
sein Werk. Die Nacht war schon weit vorgeschritten, als die Menge
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sich entfernte und tiefes Schweigen sich auf das Heim des Simon
niedersenkte. Der lange ermüdende Tag war vergangen und Jesus
suchte Ruhe. Aber während die Stadt in Schlummer versunken war,
erhob sich der Heiland „des Morgens vor Tage“ und „ging in eine
wüste Stätte und betete daselbst.“
Markus 1,35
.
Des Morgens früh kamen Petrus und seine Gefährten zu Jesu und
sagten ihm, daß das Volk von Kapernaum ihn bereits wieder suche.
Mit Erstaunen hören sie die Worte Christi: „Ich muß auch andern
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