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Reiz- und Betäubungsmittel
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sie Wein und Branntwein irgendwelcher Art auf ihre Tische brin-
gen, beladen dieselben mit Speisen, die einen Durst nach stärkeren
Getränken erregen, daß es fast unmöglich ist, der Versuchung zu wi-
derstehen. Verkehrte Gewohnheiten im Essen und Trinken zerstören
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die Gesundheit und bereiten den Weg zur Trunksucht.
Es würde wenig Notwendigkeit für Mäßigkeitsbewegungen vor-
liegen, wenn der Jugend, welche die Gesellschaft bilden, richtige
Grundsätze in bezug auf Mäßigkeit eingepflanzt werden könnten.
Laßt die Eltern an ihrem eignen Herd den Kampf gegen die Unmä-
ßigkeit aufnehmen, in den Grundsätzen, deren Befolgung sie ihre
Kinder von frühester Jugend an lehren, dann können sie auf Erfolg
hoffen.
Den Müttern liegt die Aufgabe ob, ihren Kindern zu helfen,
richtige Gewohnheiten und einen reinen Geschmack auszubilden.
Erzieht den Appetit und lehrt die Kinder, Reizmittel zu verabscheuen.
Erzieht eure Kinder zu moralischer Widerstandskraft, um dem Übel
zu widerstehen, welches sie umgibt. Lehrt sie, daß sie sich nicht von
anderen dürfen leiten lassen, daß sie sich nicht starken Einflüssen
unterwerfen, sondern andere zum Guten beeinflussen sollen.
Persönliche Verantwortlichkeit
Es werden große Anstrengungen gemacht, um die Unmäßigkeit
zu unterdrücken; aber viele Bemühungen sind nicht auf den rechten
Punkt gerichtet. Die Vertreter der Mäßigkeitsreform sollten auf die
Übel aufmerksam gemacht werden, welche dem Genuß ungesunder
Nahrung, Gewürze, Tee und Kaffee entspringen. Wir wünschen allen,
die für Mäßigkeit wirken, Gottes Segen, aber wir laden sie auch
ein, tiefer in die Ursache des Übels zu schauen, gegen welches sie
kämpfen und gewiß zu sein, daß sie in der Reform gleichförmig
vorgehen.
Es muß dem Volk vorgehalten werden, daß das richtige Gleichge-
wicht der geistigen und moralischen Kräfte im hohen Grade von dem
richtigen Zustand des Körpersystems abhängt. Alle Betäubungs- und
unnatürlichen Reizmittel, welche den Körper schwächen und ernied-
rigen, führen dazu, die Spannkraft des Geistes und der Moral zu
verringern. Der moralischen Verderbtheit der Welt liegt Unmäßig-