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Reiz- und Betäubungsmittel
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vermehrt. Der Verstand wird geweckter und die Vorstellung eine
lebendigere.
Infolge dieser Wirkungen glauben viele, daß ihr Tee und Kaffee
ihnen viel Gutes tut. Aber dies ist ein Irrtum. Tee und Kaffee nähren
nicht das System. Ihre Wirkung tritt ein, ehe eine Verdauung und
Aneignung stattfinden konnte und was Kraft zu sein schien, war
nur nervöse Erregung. Wenn der Einfluß von Reizmitteln vorbei ist,
schwindet die unnatürliche Kraft und die Folge ist ein eben solcher
Grad von Mattigkeit und Schwäche.
Die Folgen des ständigen Genusses dieser Nervenerreger sind
Kopfweh, Schwäche, Herzklopfen, schlechte Verdauung, Zittern und
viele andere Übel; denn sie verzehren die Lebenskräfte. Ermüdete
[333]
Nerven brauchen Ruhe und Stille statt Anregung und Überanstren-
gung. Die Natur braucht Zeit, um ihre erschöpften Kräfte wieder zu
erlangen. Wenn dieselben durch die Anwendung von Reizmitteln an-
gespornt werden, werden sie für eine Zeitlang mehr leisten können;
aber wenn das System durch beständigen Genuß geschwächt wird,
wird es allmählich immer schwerer, die Kräfte zu dem gewünschten
Punkt aufzurütteln. Es wird schwieriger, das Verlangen nach Reiz-
mitteln zu beherrschen, bis der Wille überwunden ist und es keine
Macht mehr zu geben scheint, die unnatürliche
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Gier zu verleugnen. Der Mensch verlangt nach immer stärkeren
Reizmitteln, bis die erschöpfte Natur keine Gegenwirkung mehr
ausüben kann.
Das Tabakrauchen
Tabak ist ein langsames, trügerisches, aber sehr bösartiges Gift.
In welcher Form er auch gebraucht wird, so hat er eine Wirkung auf
den ganzen Körper. Er ist um so gefährlicher, weil seine Wirkungen
langsam und zuerst kaum wahrnehmbar sind. Er erregt und dann
lähmt er die Nerven. Er schwächt und benebelt das Gehirn. Oft greift
er die Nerven stärker an als betäubende Getränke dies tun. Er ist
feiner und seine Folgen sind schwer aus dem System auszurotten.
Der Gebrauch desselben erweckt einen Durst nach starken Getränken
und legt in vielen Fällen den Grund zur Trunkenheit.
Der Gebrauch von Tabak ist nachteilig, kostspielig, unreinlich,
befleckt den, der ihn gebraucht und belästigt andere. Seinen Anhän-