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In den Fußspuren des großen Arztes
erheben, wird ihre Aussicht auf Genesung viel besser sein, denn
„siehe, des Herrn Auge sieht auf die, die auf seine Güte hoffen.“
Psalm 33,18
.
Unterwerfung unter Gottes Willen
Beim Gebet für die Kranken sollte man daran gedenken, daß „wir
nicht wissen, was wir beten sollen, wie sich‘s gebührt.“
Römer 8,26
.
Wir wissen nicht, ob der erwünschte Segen das Beste sein wird oder
nicht. Deshalb sollten unsre Gebete diesen Gedanken einschließen:
„Herr, du kennst jedes Geheimnis der Seele, du bist bekannt mit
diesen Personen. Jesus, ihr Fürsprecher, gab sein Leben für sie; seine
Liebe für dieselben ist größer als unsere Liebe sein kann. Wenn es
deshalb zu deiner Ehre und zum Guten der Kranken gereicht, so
bitten wir im Namen Jesu, daß sie gesund werden möchten. Wenn
es nicht dein Wille ist, daß sie wiederhergestellt werden, so bitten
wir, daß deine Gnade sie trösten und deine Gegenwart sie in ihren
Leiden unterstützen möge.“
Gott weiß das Ende vom Anbeginn, er ist mit den Herzen aller
Menschen bekannt. Er kann jedes Geheimnis der Seele lesen. Er
weiß, ob diejenigen, für welche Gebete dargebracht werden, im-
stande sind oder nicht, die Prüfungen zu erdulden, welche über sie
kommen werden, wenn sie am Leben bleiben. Er weiß, ob ihr Leben
für sie selbst und für die Welt ein Segen oder ein Fluch sein wird.
Aus diesem Grunde sollten wir, während wir mit Ernst unsere Bitten
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vorbringen, sagen: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“
Lukas 22,42
. Jesus fügte diese Worte der Unterwerfung unter die
Weisheit und den Willen Gottes hinzu, als er im Garten Gethsemane
betete: „Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch von mir.“
Matthäus 26,39
. Und wenn sie für ihn, den Sohn Gottes, passend wa-
ren, wieviel mehr sind sie den Lippen sterblicher irrender Menschen
angepaßt!
Der folgerichtige Weg ist, unsre Wünsche unserem allweisen
himmlischen Vater zu übergeben und ihm dann in vollkommener
Hingabe alles anzuvertrauen. Wir wissen, daß Gott uns hört, wenn
wir nach seinem Willen bitten. Aber mit unsren Bitten ohne einen
unterwürfigen Geist drängen, ist nicht recht; unsere Gebete dürfen
nicht die Form eines Befehls, sondern der Bitte haben.