Seite 183 - In den Fu

Basic HTML-Version

Gebet für die Kranken
179
Sündenbekenntnis
Wünscht jemand, daß für seine Genesung gebetet wird, so sollte
es ihm klar gemacht werden, daß die Übertretung von Gottes Gesetz,
sei es das Natur- oder das geistige Gesetz, Sünde ist und daß sie,
wenn sie seinen Segen empfangen wollen, ihre Sünden bekennen
und lassen müssen.
Die Schrift gebietet uns: „Bekenne einer dem anderen seine
Sünden und betet für einander, daß ihr gesund werdet.“
Jakobus
5,16
. Der Seele, welche Gebete für sich erbittet, sollten folgende
Gedanken vorgehalten werden: „Wir können nicht in das Herz sehen
oder die Geheimnisse deines Lebens kennen; dieselben sind nur dir
und Gott bekannt. Wenn du deine Sünden bereust, so ist es deine
Pflicht, dieselben zu bekennen.“
Sünden privaten Charakters sollten Christo bekannt werden,
dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen, denn „ob
jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Je-
sus Christus, der gerecht ist.“
1.Johannes 2,1
. Jede Sünde ist eine
Beleidigung gegen Gott und muß ihm durch Christum bekannt wer-
den. Jede offenbare Sünde sollte auch öffentlich bekannt werden.
Unrecht, welches einem Mitmenschen zugefügt wurde, sollte mit
dem Beleidigten in Ordnung gebracht werden. Wenn jemand, der
Gesundheit sucht, sich des Afterredens schuldig gemacht hat, wenn
er in der Familie, der Nachbarschaft oder der Gemeinde Zwietracht
gesät hat, wenn er Entfremdung und Uneinigkeit hervorgerufen oder
durch schlechte Gewohnheiten andere zur Sünde verführt hat, so
sollten diese Dinge vor Gott und vor denen bekannt werden, denen
Schaden zugefügt wurde. „So wir aber unsre Sünden bekennen, so
[233]
ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt, und reinigt
uns von aller Untugend.“
1.Johannes 1,9
.
Wenn das Unrecht gutgemacht ist, so mögen wir die Bedürfnisse
des Kranken dem Herrn in ruhigem Glauben vorführen, wie sein
Geist es eingibt. Er kennt jeden persönlich bei Namen und sorgt für
einen jeden als wenn kein anderer auf Erden sei, für den er seinen
lieben Sohn hingab. Weil Gottes Liebe so groß und unwandelbar ist,
sollten die Kranken ermutigt werden, ihm zu vertrauen und getrost
zu sein. Um sich selbst besorgt zu sein, verursacht Schwäche und
Krankheit. Wenn sie sich über Niedergeschlagenheit und Schwermut