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In den Fußspuren des großen Arztes
Wie sein Segen über die Gefangenen am Hofe von Babylon kam, so
gibt er auch seinen Arbeitern heute Weisheit und Erkenntnis.
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Männer, denen eine bessere Erziehung mangelte und die nur
eine geringe soziale Stellung einnahmen, waren manchmal durch
die Gnade Christi wunderbar erfolgreich darin, Seelen für ihn zu
gewinnen. Das Geheimnis ihres Erfolges war ihr Vertrauen auf Gott.
Sie lernten täglich von ihm, der wunderbar an Rat und mächtig an
Kraft ist.
Solche Arbeiter sollten ermutigt werden. Der Herr bringt sie
in Verbindung mit solchen von größerer Fähigkeit, um die Lücken
auszufüllen, die andere ließen. Ihr rascher Blick für das, was ge-
tan werden muß, ihre Bereitwilligkeit, Bedürftigen zu helfen, ihre
freundlichen Worte und Taten öffnen Türen, anderen nützlich zu
sein, welche sonst geschlossen blieben. Sie kommen in enge Be-
rührung mit solchen, die sich in Schwierigkeiten befinden und der
überzeugende Einfluß ihrer Worte besitzt die Kraft, viele zitternde
Seelen zu Gott zu führen. Ihre Arbeit zeigt, was tausende andere tun
könnten, wenn sie nur wollten.
Ein weiterer Wirkungskreis
Nichts wird einen so selbstaufopfernden Eifer erwecken, und
den Charakter so sehr erweitern und stärken als sich damit zu be-
fassen, für andere zu arbeiten. Viele bekenntliche Christen denken
nur an sich selbst, wenn sie Gemeindeanschluß suchen, sie wollen
sich der Gemeindepflege und seelsorgerischen Fürsorge erfreuen.
Sie werden Glieder großer und gedeihlicher Gemeinden und sind
zufrieden damit, für andere wenig zu tun. Auf diese Weise berauben
sie sich selbst des köstlichsten Segens. Viele würden großen Vorteil
haben, wenn sie ihre angenehmen, ruheliebenden Verbindungen op-
fern würden. Sie sollten dort hingehen, wo ihre Kräfte in christlicher
Arbeit in Anspruch genommen würden, dann können sie lernen,
Verantwortlichkeiten zu tragen.
Bäume, welche zu dicht zusammen stehen, haben kein gesundes
und kräftiges Wachstum. Der Gärtner verpflanzt sie, damit sie Raum
zur Entwicklung haben. Ein ähnliches Werk würde vielen Gliedern
großer Gemeinden gut tun. Sie müssen dahin gestellt werden, wo
ihre Kräfte in tätiger, christlicher Arbeit angespornt werden. Sie
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