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In den Fußspuren des großen Arztes
men. Wie schrecklich ist die Verantwortung, wenn solche, die ihnen
ein rechtes Vorbild sein sollten, selbst unter schädlichen Gewohn-
heiten schmachten und ihr Einfluß der Versuchung vermehrte Kraft
verleiht!
Der Arzt und die Mäßigkeit
Viele kommen in ärztliche Behandlung, die Leib und Seele durch
den Gebrauch von Tabak oder berauschenden Getränken verderben.
Wenn der Arzt seine Verantwortlichkeit fühlt, wird er diesen Patien-
ten die Ursache ihrer Leiden kundtun. Aber wenn er selbst Tabak
oder geistige Getränke gebraucht, welchen Einfluß werden dann
seine Worte haben? Wird er nicht zögern, wenn er sich der eigenen
Befriedigung seiner Lust bewußt ist, auf den dunklen Flecken in
dem Leben seines Patienten hinzuweisen? Wenn er diese Dinge
selbst benutzt, wie kann er die Jugend von ihren schädlichen Folgen
überzeugen?
Wie kann ein Arzt in der Gesellschaft als ein Vorbild von Rein-
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heit und Selbstbeherrschung dastehen, wie kann er ein erfolgrei-
cher Arbeiter in der Mäßigkeitssache sein, während er selbst ei-
ner schlechten Gewohnheit frönt? Wie kann er dem Herrn an dem
Kranken- und Sterbebett dienen, wenn sein eigener Atem nach star-
kem Getränk oder nach Tabak riecht?
Wie kann ein Mann das Vertrauen rechtfertigen, welches man in
ihn als einen geschickten Arzt setzt, wenn er seine Nerven ruiniert
und sein Gehirn benebelt durch den Gebrauch narkotischer Gifte?
Es ist unmöglich für ihn, eine rasche Entscheidung zu treffen oder
mit Genauigkeit zu handeln!
Wenn er nicht die Gesetze beachtet, die sein eigenes Wesen
regieren, wenn er selbstsüchtige Befriedigungen höher stellt als Ge-
sundheit des Leibes und Geistes, erklärt er sich damit nicht selbst für
untüchtig, daß ihm die Verantwortung für Menschenleben anvertraut
wird?
Entmutigungen in seiner Arbeit
Wie geschickt und treu ein Arzt auch sein mag, fehlt es in seiner
Erfahrung nicht an scheinbarer Entmutigung oder Niederlage. Oft