726
Der große Kampf
Anm 054: Wort Gottes — (Seite 566)
Siehe die Anmerkungen zu S. 51: „Bibelverbot“, zu S. 268: „Die
Unterdrückung und Vernichtung der Heiligen Schrift“ und zu S. 343:
„Bibelverbot in der Landessprache“.
Anm 055: Zwangsmassnahmen der römischen Kirche — (Seite
570)
Siehe die Anmerkung zu S. 59: „Inquisition“.
Anm 056: Machtanspruch Roms — (Seite 571)
Das katholische Lehramt, repräsentiert in der Gestalt des Pon-
tifex maximus, bestimmt, was Wahrheit ist, entscheidet, was zu
glauben ist, und beansprucht darin nicht nur Unfehlbarkeit, sondern
[717]
Irrtumsunfähigkeit! Die Tradition der Kirche tritt als erste Wahr-
heitsquelle auf. Gegen das reformatorische Prinzip „sola scriptura“,
allein die Schrift, stellte das Tridentiner Konzil (Konzil zu Trient
1545-1563) die Heilige Schrift und die apostolische Tradition, wozu
auch die Traditionen der Kirche zählen. In den Schriftsätzen jenes
Konzils lesen wir: „Die apostolischen und kirchlichen Traditionen
und die übrigen Bräuche und Satzungen.dieser Kirche nehme ich mit
Festigkeit an und umfasse sie.“ — „Ebenso nehme ich die Heilige
Schrift an in dem Sinne, den die heilige Mutter Kirche festhielt und
hält, deren Sache (!) es ist, über den wahren Sinn und die Auslegung
der Heiligen Schrift zu urteilen; nie werde ich sie anders auffassen
und erklären, als nach der einmütigen Auffassung der Väter.“ —
Nach dieser Verlautbarung wird die kirchliche Tradition zum
Ausleger der Heiligen Schrift bestellt. Was geglaubt werden muß und
wie die einzelnen Texte auszulegen sind, entscheidet die katholische
Kirche. Die persönliche Auffassung des einzelnen Katholiken hat
sich selbst wider bessere Erkenntnis dieser Entscheidung zu beugen.
Bei der Auseinandersetzung zwischen Bibel und Tradition wird nach
Lage der Dinge die Tradition immer den Vorrang erhalten, indem
man sie einfach in die Schrift hineininterpretiert. Es gibt heute nur
noch wenige Gebiete des täglichen Lebens, auf denen die katho-
lische Kirche nicht die Grenzen der noch zulässigen „Erkenntnis“
abgesteckt hat.