Seite 706 - Der gro

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Der große Kampf
XIII., für abgesetzt erklärt und ein neuer Papst, Alexander V., ein
Grieche, gewählt. Die beiden anderen Päpste weigerten sich jedoch,
ihrer Würde zu entsagen, so daß die Kirche nunmehr drei Päpste
hatte.
Zu Alexander V. hielten Frankreich und England; zu Benedikt
XIII. die Pyrenäenhalbinsel und Schottland; zu Gregor XII. der
deutsche König, zahlreiche deutsche Territorien, Rom und Neapel.
Erst auf dem Konzil zu Konstanz gelang es, das Schisma zu
beseitigen.
Anm 024: Missbräuche in geistlichen Dingen — (Seite 102)
Ungefähr hundert Jahre nach Beendigung des Schismas zur Zeit
des Konzils zu Pisa sagte Papst Hadrian VI. über die Zustände jener
verworrenen Zeit: „Wir wissen, daß eine geraume Zeit daher viel
Verabscheuungswürdiges bei dem Heiligen Stuhle stattgefunden hat:
Mißbräuche in geistlichen Dingen, Überschreitung der Befugnisse;
alles ist zum Bösen verkehrt worden. Von dem Haupte ist das Ver-
derben in die Glieder, von dem Papste über die Prälaten ausgebreitet
worden; wir sind alle abgewichen; es ist keiner, der Gutes getan,
auch nicht einer.“
Ranke schreibt über ihn: „Er dagegen versprach nun alles, was
einem guten Papste zukomme: die Tugendhaften und Gelehrten zu
befördern, die Mißbräuche, wenn nicht auf einmal, doch nach und
nach abzustellen; eine Reformation an Haupt und Gliedern, wie man
sie so oft verlangt hatte, ließ er hoffen ... Wollte der Papst bisherige
Gefälle der Kurie aufheben, in denen er einen Schein von Simo-
nie bemerkte, so vermochte er das nicht, ohne die wohlerworbenen
Rechte derjenigen zu kränken, deren Ämter auf jene Gefälle gegrün-
det waren, Ämter, die sie in der Regel gekauft hatten ... Um dem
Unwesen des Ablasses zu steuern, hätte er gern die alten Büßungen
wiederhergestellt.“ (L. v. Ranke, Die Geschichte der Päpste 43, Köln,
1955.)
Anm 025: Konzil zu Konstanz — (Seite 103)
Eine früheste Quelle zu dem Konzil zu Konstanz: Ulrich v. Ri-
chental, Das Concilium so zu Constanz gehalten ist worden, 1483.