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Gottes Volk wird befreit
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Das Volk Gottes vernimmt eine helle, klangvolle Stimme, die
ruft: „Sehet auf!“ Und die Augen zum Himmel erhebend erblickt
es den Bogen der Verheißung. Die schwarzen, drohenden Wolken,
die das Himmelsgewölbe bedeckten, haben sich zerteilt. Gleich Ste-
phanus sieht das Volk Gottes unverwandt zum Himmel empor und
erblickt die Herrlichkeit Gottes und des Menschen Sohn sitzend
auf seinem Thron. An seiner göttlichen Gestalt erkennen die Aus-
erwählten die Zeichen seiner Erniedrigung, und von seinen Lippen
vernehmen sie die vor seinem Vater und den heiligen Engeln dar-
gebrachte Bitte: „Ich will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien,
die du mir gegeben hast.“
Johannes 17,24
. Wiederum erklingt eine
klangvolle und frohlockende Stimme, die sagt: „Sie kommen! Sie
kommen! heilig, harmlos und makellos, sie haben das Wort meiner
Geduld gehalten, sie sollen unter den Engeln wandeln.“ Und die
blassen, zitternden Lippen derer, die an ihrem Glauben festgehalten
haben, brechen in ein Siegesgeschrei aus.
Es ist mitten in der Nacht, da Gott seine Macht zur Befreiung sei-
nes Volkes offenbart. Die Sonne wird sichtbar und leuchtet in voller
Kraft. Zeichen und Wunder folgen rasch aufeinander. Die Gottlo-
sen schauen erschreckt und bestürzt auf diese Vorgänge, während
die Gerechten mit feierlicher Freude die Zeichen ihrer Befreiung
betrachten. In der Natur scheint alles außer der gewohnten Ordnung
zu sein. Die Ströme hören auf zu fließen. Dunkle, schwere Wolken
steigen auf und stoßen gegeneinander. Mitten an dem aufgerührten
Himmel ist eine Stelle von unbeschreiblicher Herrlichkeit, von wo
aus die Stimme Gottes dem gewaltigen Rauschen vieler Wasser
gleich ertönt und spricht: „Es ist geschehen!“
Offenbarung 16,17.18
.
Jene Stimme erschüttert die Himmel und die Erde. Es erhebt sich
„ein großes Erdbeben, wie solches nicht gewesen ist, seit Menschen
auf Erden gewesen sind, solch Erdbeben also groß“.
Offenbarung
16,17.18
. Der Himmel scheint sich zu öffnen und zu schließen. Die
Herrlichkeit vom Thron Gottes blitzt hindurch. Die Berge erbe-
ben gleich einem Rohr im Winde, und zerrissene Felsen werden
überallhin zerstreut. Es erhebt sich ein Geheul wie von einem heran-
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ziehenden Sturm. Das Meer wird aufgewühlt. Man hört das Brüllen
des Orkans, dem Schrei der Dämonen gleich, wenn sie sich zur
Zerstörung aufmachen. Die ganze Erde hebt und senkt sich wie die
Wogen des Meeres; ihre Oberfläche bricht auf; selbst ihre Grundfe-