Kapitel 36: Der kommende Kampf
Seit beginn des großen Streites im Himmel ist es Satans Plan,
Gottes Gesetz umzustoßen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich
gegen den Schöpfer empört; und obgleich er deshalb aus dem Him-
mel verstoßen wurde, hat er denselben Kampf auf Erden fortgesetzt.
Die Menschen zu täuschen und sie zur Übertretung des Gesetzes
Gottes zu veranlassen, ist das Ziel, dem er beharrlich nachjagt. Ob
dies nun erreicht wird, indem man das ganze Gesetz umstößt oder
nur eines seiner Gebote verwirft: die Folgen werden letzten Endes
dieselben sein. Wer da „sündigt an einem“, verachtet dadurch das
ganze Gesetz; sein Einfluß sowie sein Beispiel stehen auf der Seite
der Übertretung; er wird es „ganz schuldig“.
Jakobus 2,10
.
Indem Satan die göttlichen Gebote verächtlich zu machen suchte,
hat er die Lehren der Bibel verfälscht und dadurch Tausenden, die
bekennen, sich an die Schrift zu halten, Irrtümer in ihren Glauben
gepflanzt. Der letzte große Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum ist
das entscheidende Ringen in dem langanhaltenden Streit über Gottes
Gesetz. Wir sind jetzt im Begriff, diesen Kampf aufzunehmen: einen
Kampf zwischen den Gesetzen der Menschen und den Geboten des
Herrn, zwischen der Religion der Heiligen Schrift und der Religion
der Fabeln und Überlieferungen.
Die Kräfte, die sich in diesem Streit gegen Wahrheit und Gerech-
tigkeit vereinen, sind nun an der Arbeit. Gottes heiliges Wort, das uns
unter soviel Leiden und Blutvergießen überliefert ist, wird nur wenig
geschätzt. Die Bibel ist allen erreichbar; aber nur wenige nehmen
sie wirklich als Wegweiser zum Leben an. Der Unglaube nimmt in
erschreckendem Maße überhand, nicht nur in der Welt, sondern auch
in der Kirche. Viele verleugnen Lehren, die die eigentlichen Grund-
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pfeiler des christlichen Glaubens sind. Die erhabenen Tatsachen der
Schöpfung, wie sie von durch Gottes Geist geleiteten Schreibern
dargestellt werden, der Fall des Menschen, die Versöhnung und die
ewige Gültigkeit des Gesetzes Gottes werden tatsächlich von einem
großen Teil angeblicher Christen entweder ganz oder teilweise ver-
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