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Der große Kampf
Er hatte Gott beschuldigt, dieser fordere von seinen Geschöpfen um
seiner eigenen Erhebung willen Unterwerfung und Gehorsam, und
hatte erklärt, daß der Schöpfer, der doch von allen andern Selbst-
verleugnung erpresse, sie weder selbst übe noch Opfer bringe. Nun
wurde offenbar, daß zum Heil der gefallenen und sündigen Men-
schen der Herrscher des Weltalls das größte Opfer gebracht hatte,
das die Liebe zu bringen vermochte; „Denn Gott war in Christo und
versöhnte die Welt mit ihm selber“.
2.Korinther 5,19
. Man sah ferner,
daß Luzifer durch sein Verlangen nach Ehre und Oberherrschaft der
Sünde Einlaß verschafft hatte und daß Christus sich selbst demütigte
und bis zum Tode gehorsam wurde, um die Sünde auszutilgen.
Gott hatte seinen Abscheu gegen die Grundsätze der Empö-
rung deutlich bekundet. Der gesamte Himmel sah sowohl in der
Verdammung Satans als auch in der Erlösung des Menschen eine
Offenbarung seiner Gerechtigkeit. Luzifer hatte erklärt, daß jeder
Übertreter auf ewig von der Huld des Schöpfers ausgeschlossen
sein müsse, wenn das Gesetz Gottes unveränderlich und seine Strafe
unerläßlich sei. Er hatte behauptet, daß das sündige Geschlecht nicht
erlöst werden könne und deshalb seine rechtmäßige Beute sei. Aber
der Tod Christi war ein Beweis zugunsten der Menschen, der nicht
widerlegt werden konnte. Die Strafe des Gesetzes fiel auf den, der
Gott gleich war, und der Mensch konnte die Gerechtigkeit Christi
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annehmen und durch einen bußfertigen und demütigen Wandel über
die Macht Satans siegen, wie auch der Sohn Gottes gesiegt hatte.
Somit ist Gott gerecht und macht gerecht alle, die an Jesus glauben.
Christus kam jedoch nicht nur auf diese Erde, um durch sein
Leiden und Sterben die Erlösung des Menschen zu vollbringen; er
kam, um das „Gesetz herrlich und groß“ zu machen. Nicht allein,
damit die Bewohner dieser Welt das Gesetz achten möchten, wie
es ihm gebührt, sondern um allen Welten der ganzen Schöpfung zu
beweisen, daß das Gesetz Gottes unveränderlich ist. Hätten seine An-
sprüche beiseitegesetzt werden können, dann hätte der Sohn Gottes
nicht sein Leben opfern müssen, um die Übertretung zu sühnen. Der
Tod Christi beweist die Unveränderlichkeit des Gesetzes. Und das
Opfer, zu dem die unendliche Liebe den Vater und den Sohn drang,
damit Sünder erlöst werden möchten, zeigt dem ganzen Weltall —
wie nichts Geringeres als dieser Erlösungsplan es hätte zeigen kön-