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Erfüllte Weissagungen
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Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen in
Matthäus 25
veran-
schaulicht ebenfalls die Erfahrungen des Adventvolkes. In
Matthäus
24
hatte der Herr, als ihn seine Jünger hinsichtlich der Zeichen seines
Kommens und des Endes der Welt befragten, etliche der wichtigsten
Ereignisse in der Geschichte der Welt und der Kirche von seinem
ersten Kommen an bis zu seiner Wiederkunft bezeichnet: die Zerstö-
rung Jerusalems, die große Trübsal der Kirche unter den heidnischen
und päpstlichen Verfolgungen, die Verfinsterung der Sonne und des
Mondes und den Sternenfall. Darauf sprach er von seinem Kommen
in seinem Reich und erzählte das Gleichnis von den beiden Knech-
ten, die in verschiedener Weise an sein Erscheinen glaubten. Kapitel
25 hebt an mit den Worten: „Dann wird das Himmelreich gleich
sein zehn Jungfrauen.“ Hier wird die Gemeinde der letzten Zeit,
dieselbe, die am Schluß von Kapitel 24 gezeigt wird, dargestellt. In
diesem Gleichnis wird ihre Erfahrung durch die Ereignisse bei einer
morgenländischen Hochzeit veranschaulicht.
„Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die
ihre Lampen nahmen und gingen aus, dem Bräutigam entgegen.
Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die tö-
richten nahmen ihre Lampen; aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die
klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. Da
nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen
ein. Zur Mitternacht aber ward ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam
kommt; gehet aus, ihm entgegen!“
Das Kommen Christi, wie die erste Engelsbotschaft es verkün-
digte, sollte durch das Kommen des Bräutigams dargestellt werden.
Die weitverbreitete Reformation unter der Verkündigung seines bal-
digen Kommens entsprach der Zeit, da die Jungfrauen ausgingen.
In diesem Gleichnis wie in jenem von
Matthäus 24
werden uns
zwei verschiedene Klassen vor Augen geführt. Alle hatten ihre Lam-
pen, die Heilige Schrift, genommen und waren in ihrem Licht dem
Bräutigam entgegengegangen. „Die törichten nahmen ihre Lampen;
aber sie nahmen nicht Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl mit
in ihren Gefäßen samt ihren Lampen.“ Die letztere Gruppe hatte
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die Gnade Gottes, die erneuernde, erleuchtende Macht des Heiligen
Geistes empfangen, die sein Wort zu ihres Fußes Leuchte und zu
einem Licht auf dem Wege macht. Sie hatte die Heilige Schrift in
der Furcht Gottes durchforscht, um die Wahrheit zu erfahren, und