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Kapitel 8: Der Arzt ein Erzieher
„Der Weisen Mund streuet guten Rat.“
Der wahre Arzt ist ein Erzieher. Er erkennt seine Verantwort-
lichkeit nicht allein den Kranken gegenüber, die unter seiner un-
mittelbaren Obhut stehen, sondern auch der Umgebung gegenüber,
in welcher er lebt. Er steht als ein Hüter körperlicher und morali-
scher Gesundheit da. Es ist sein Bemühen, nicht nur richtige Anwei-
sung für die Behandlungen der Kranken zu geben, sondern richtige
Lebensgewohnheiten zu ermutigen und eine Erkenntnis richtiger
Grundsätze zu verbreiten.
Erziehung in den Grundsätzen der Gesundheit
Erziehung in den Grundsätzen der Gesundheit war niemals not-
wendiger als jetzt. Trotzdem man so viele Fortschritte macht in
allen Richtungen und besonders, wie man angenehm und bequem
leben und die Gesundheit bewahren kann und wie die Krankheit
zu behandeln ist, so wirkt doch die Abnahme an Körperkraft und
Ausdauer geradezu beängstigend. Sie erheischt die Aufmerksamkeit
aller, denen das Wohlergehen ihrer Mitmenschen am Herzen liegt.
Unsere erkünstelte Zivilisation nährt Übel, die gesunde Grund-
sätze untergraben. Gewohnheit und Mode sind im Kampf mit der Na-
tur. Sie legen Gebräuche auf und frönen Genüssen, welche beständig
die körperliche und geistige Kraft verringern und den Menschen eine
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unerträgliche Last aufladen. Unmäßigkeit und Verbrechen, Krank-
heit und Elend herrschen überall.
Viele übertreten die Gesundheitsgesetze aus Unwissenheit und
bedürfen deshalb der Belehrung. Die Mehrzahl aber weiß es besser,
doch sie handelt nicht danach. Ihnen muß die Wichtigkeit nahegelegt
werden, ihre Erkenntnis zu einem Führer im Leben zu machen. Dem
Arzt bietet sich manche Gelegenheit, die Gesundheitsgrundsätze
anderen mitzuteilen und ihnen die Wichtigkeit zu zeigen, dieselben
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