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In den Fußspuren des großen Arztes
Das Gefühl der Sünde hat die Quelle des Lebens vergiftet. Aber
Christus sagt: „Ich will deine Sünden nehmen; ich will dir Frie-
den geben. Ich habe dich mit meinem Blut erkauft. Du bist mein.
Meine Gnade wird deinen geschwächten Willen kräftigen; deine
Gewissensbisse will ich beseitigen.“ Wenn Versuchungen dich be-
stürmen, wenn Sorgen und Schwierigkeiten dich umgeben, wenn
du niedergeschlagen und entmutigt, bereit bist, dich der Verzweif-
lung hinzugeben, so blicke auf Jesum und die Dunkelheit, welche
dich umgibt, wird durch den herrlichen Glanz seiner Gegenwart
vertrieben werden.
Wenn die Sünde deine Seele in ihre Gewalt zu bekommen sucht
und dein Gewissen beschwert, schau zu dem Heiland auf; seine
Gnade genügt, die Sünde zu besiegen. Laß dein dankbares Herz, das
wegen der Ungewißheit zittert, sich zu ihm wenden. Ergreife die dir
vorgehaltene Hoffnung. Christus wartet darauf, dich in seine Familie
aufzunehmen. Seine Stärke will deiner Schwachheit aufhelfen. Er
will dich führen Schritt für Schritt. Lege deine Hand in die seinige
und er wird dich leiten.
Hege nie das Gefühl, der Heiland sei ferne; er ist stets nahe.
Seine liebevolle Gegenwart umgibt dich. Suche ihn als den Einen,
der wünscht, von dir gefunden zu werden. Er wünscht, daß du nicht
nur den Saum seines Gewandes berührst, sondern daß du mit ihm in
ständiger Gemeinschaft wandelst.
[88]
Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr
Das Laubhüttenfest war zu Ende. Die Anschläge der Priester und
Schriftgelehrten zu Jerusalem gegen Jesus waren vereitelt worden
und als der Abend hereinbrach, ging ein jeglicher also heim. „Jesus
aber ging an den Ölberg.“
Johannes 7,53
;
Johannes 8,1
. Aus der
Aufregung und Verwirrung der Stadt, von der begierigen Menge
und den verräterischen Schriftgelehrten wandte sich Jesus nach der
Stille der Olivengärten, wo er mit Gott allein sein konnte. Aber früh
[89]
morgens kehrte er nach dem Tempel zurück und als das Volk sich
um ihn sammelte, setzte er sich nieder und lehrte sie.
Bald wurde er unterbrochen; eine Anzahl Pharisäer und Schrift-
gelehrte näherten sich ihm und schleppten ein erschrecktes Weib mit
sich, welches sie mit harter, ereiferter Stimme beschuldigten, das