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Die Glaubensberührung
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Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan
hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns
selig
Eines Hauptmannes Knecht lag an der Gicht krank. Unter den
Römern waren die Knecht Sklaven, auf den Märkten gekauft und
verkauft und wurden oft schmählich und grausam behandelt; aber
der Hauptmann war zärtlich besorgt um seinen Knecht und wünsch-
te sehr dessen Wiederherstellung. Er glaubte, daß Jesus ihn heilen
könnte, er hatte den Heiland nicht gesehen, aber was er von ihm
gehört hatte, erfüllte ihn mit Glauben. Dieser Römer war trotz des
Formenwesens der Juden überzeugt, daß ihre Religion seine eigene
übertreffe. Er hatte schon die Schranken nationalen Vorurteils und
Hasses gebrochen, welche die Sieger von dem besiegten Volke trenn-
ten. Er hatte Achtung für die Gottesdienste offenbart und den Juden
als Anbetern Gottes Freundlichkeit erwiesen. Er hatte in den Lehren
Christi, die man ihm berichtete, das gefunden, was dem Bedürfnis
der Seele entsprach. Sein Inneres, soweit es geistlich gesinnt war,
stimmte den Worten des Heilandes zu. Aber er hielt sich selbst für
unwürdig, Jesu nahe zu treten und wandte sich an die jüdischen
Ältesten, ihn um die Heilung seines Knechtes zu bitten.
Die Ältesten legten den Fall Jesu vor und sprachen: „Er ist es
wert, daß du ihm das erzeigest; denn er hat unser Volk lieb, und
die Schule hat er uns erbauet.“
Lukas 7,4.5
. Aber auf dem Wege
nach des Hauptmannes Hause empfing Jesus eine Botschaft von
dem Hauptmann selbst: „Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht
wert, daß du unter mein Dach gehest.“
Lukas 7,6
.
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Der Heiland ging aber noch immer weiter und der Hauptmann
kam persönlich, um die Botschaft zu vervollständigen und sagte:
„Darum habe ich auch mich selbst nicht würdig geachtet, daß ich
zu dir käme; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht
gesund. Denn ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe
unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu einem: Gehe hin!
so gehet er; und zum andern: Komm her! so kommt er; und zu
meinem Knecht: Tu das! so tut er‘s.“
Lukas 7,6-8
;
Matthäus 8,8.9
.
„Ich vertrete die Macht Roms und meine Soldaten erkennen meine
Autorität als die erste. So vertrittst du die Macht des unendlichen
Gottes und alles Erschaffene gehorcht deinem Wort. Du kannst der
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