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Die Wichtigkeit, wahre Erkenntnis zu suchen
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gen, unsere Selbstverleugnung und Ausdauer muß im Verhältnis zu
dem unendlichen Wert des Gegenstandes stehen, den wir verfolgen.
Wir können nur dann die Krone des Lebens gewinnen, wenn wir
überwinden, wie Christus überwunden hat.
Notwendigkeit der Selbstverleugnung
Die größte Gefahr für den Menschen besteht darin, daß er sich
selbst täuscht, die Selbstgenügsamkeit nährt und sich dadurch von
Gott, der Quelle seiner Kraft, trennt. Wenn unsere natürlichen Nei-
gungen nicht von dem Geist Gottes berichtigt werden, so tragen
sie in sich den Samen moralischen Todes. Es sei denn, daß wir in
lebendige Verbindung mit Gott kommen, so können wir den un-
heiligen Bemühungen der Selbstbefriedigung, der Eigenliebe und
Versuchung zur Sünde nicht widerstehen.
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Um aber von Christo Hilfe zu empfangen, müssen wir unser
Bedürfnis erkennen. Wir müssen uns selbst richtig kennen. Nur wer
einsieht, daß er ein Sünder ist, den kann Christus erretten. Nur soweit
wir unsere gänzliche Hilflosigkeit sehen und alles Selbstvertrauen
ablegen, können wir die göttliche Macht ergreifen.
Nicht nur am Anfang des christlichen Lebens tut diese Selbst-
verleugnung not. Bei jedem Schritt, den wir himmelwärts tun, muß
sie erneuert werden. Alle unsere guten Werke sind von einer Macht,
außerhalb unserer selbst, abhängig; deshalb ist ein beständiges Ver-
langen des Herzens nach Gott, ein stetes ernstes Bekenntnis der
Sünde und ein Demütigen der Seele vor ihm, notwendig. Wir sind
von Gefahren umgeben, und wir sind nur sicher, wenn wir unsere
Schwäche fühlen und uns mit der Hand des Glaubens an unsern
mächtigen Erlöser klammern.
Christus der Hauptquell wahrer Erkenntnis
Wir müssen uns von tausend Gegenständen abwenden, die un-
sere Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Es gibt Dinge, die
Zeit in Anspruch nehmen und die Forschung erregen, bei denen
aber nichts herauskommt. Die höchsten Interessen erfordern unsere
ganze Aufmerksamkeit und Energie, welche so oft verhältnismäßig
unbedeutenden Dingen zugewendet werden.