Seite 364 - In den Fu

Basic HTML-Version

360
In den Fußspuren des großen Arztes
Christus teilte nur die Erkenntnis mit, die nutzbar gemacht wer-
den konnte. Seine Belehrungen, die er dem Volk erteilte, waren auf
die Bedürfnisse ihrer eignen Lage im praktischen Leben berechnet.
Die Neugierde, welche die Leute veranlaßte, mit spähenden Fragen
zu ihm zu kommen, ließ er unbefriedigt. Bei allen solchen Fragen
nahm er die Gelegenheit wahr und hielt feierliche, ernste, lebendi-
ge Ansprachen. Denen, die so begierig waren, von dem Baum der
Erkenntnis zu pflücken, bot er die Frucht von dem Baum des Le-
bens an. Sie fanden alle Pfade verschlossen außer dem Weg, der zu
Gott führt. Jede Quelle war versiegelt außer der Quelle des ewigen
Lebens.
Unser Heiland ermutigte niemand, die Rabbinerschulen seiner
Zeit zu besuchen und zwar aus dem Grunde, weil dort die Entwick-
lung ihres Verstandes Schaden litte durch das fortgesetzte: „Sie
sagen“ oder „Es ist gesagt“. Warum sollten wir also die unbeständi-
gen Worte von Menschen als erhabene Weisheit annehmen, wenn
eine größere und eine gewisse Weisheit uns zu Gebote steht?
[457]
Das, was ich von ewigen Dingen sah und das, was ich von der
menschlichen Schwäche gesehen habe, hat einen tiefen Eindruck
auf meinen Geist gemacht und meine Lebensarbeit beeinflußt. Ich
sehe nichts, worin der Mensch geehrt oder verherrlicht werden soll-
te. Ich sehe keinen Grund, warum man den Meinungen weltweiser
Menschen und sogenannter großer Männer vertrauen und dieselben
rühmen sollte. Wie können Menschen, die der göttlichen Erleuch-
tung ermangeln, richtige Begriffe von Gottes Plänen und Wegen
haben? Entweder verleugnen sie ihn überhaupt und nehmen von
seinem Dasein keine Notiz oder sie umschreiben seine Macht mit
ihren eignen menschlichen Vorstellungen.
Laßt uns erwählen, zu dem Lehrmeister in die Schule zu gehen,
der die Himmel und die Erde schuf, und von dem belehrt zu werden,
der die Sterne in ihrer Ordnung an das Firmament setzte und der
Sonne und dem Mond ihr Werk zuwies.
Erkenntnis, die man nützlich verwerten kann
Es ist recht, wenn die Jugend darnach strebt, die höchste Ent-
wicklung ihrer geistigen Kräfte zu erlangen. Wir wollen nicht die
Ausbildung einschränken, welcher Gott keine Grenzen gesetzt hat.