Seite 347 - In den Fu

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Die Gefahr spekulativer Weisheit
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wird Weisheit gefunden. Man findet sie vielmehr, wenn man demütig
die Offenbarung annimmt, die er nach seinem Wohlgefallen gegeben
hat, und wenn man das Leben nach seinem Willen gestaltet.
Die Geheimnisse der Natur
Männer mit den größten Verstandeskräften können nicht die Ge-
heimnisse Jehovas verstehen, wie sie in der Natur offenbart sind. Die
göttliche Inspiration stellt viele Fragen, welche der größte Gelehrte
nicht beantworten kann. Diese Fragen sind auch nicht gestellt, da-
mit wir sie beantworten sollen, sondern um unsere Aufmerksamkeit
auf die tiefen Geheimnisse Gottes zu lenken. Sie sollen uns lehren,
daß unsere Weisheit begrenzt ist und daß in der Umgebung unseres
täglichen Lebens viele Dinge sind, die sich dem Fassungsvermögen
sterblicher Wesen entziehen.
Zweifler wollen nicht an Gott glauben, weil sie die unendliche
Macht nicht verstehen können, durch welche er sich offenbart. Aber
Gott will ebensowohl anerkannt werden auf Grund dessen, was er
nicht von sich offenbart hat als auf Grund dessen, was unserem
beschränkten Fassungsvermögen verständlich ist. Sowohl in der
göttlichen Offenbarung als auch in der Natur hat Gott Geheimnisse
gegeben, die unsererseits Glauben erfordern. Dies muß so sein. Wir
mögen immerfort suchen, immer weiter forschen, immer mehr lernen
und doch ist noch Unendliches zu erreichen.
„Wer misset die Wasser mit der hohlen Hand,
Und fasset den Himmel mit der Spanne,
Und begreift die Erde mit einem Dreiling,
Und wäget die Berge mit einem Gewicht,
Und die Hügel mit einer Waage?
Wer unterrichtet den Geist des Herrn,
Und welcher Ratgeber unterweiset ihn? ...
Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im
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Eimer bleibet,
Und wie ein Scherflein, so in der Waage bleibet.
Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein.
Der Libanon wäre zu gering zum Feuer,
Und seine Tiere zu gering zum Brandopfer.