Seite 289 - In den Fu

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Die Gründer des Heims
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Weg einschlagen. Oft entdecken sie aneinander unvorhergesehene
Schwächen und Fehler; aber die Herzen, welche die Liebe vereinigt
hat, werden auch vorher niegesehene Vorzüge erkennen. Alle sollten
danach trachten, lieber die Vorzüge als die Fehler zu finden. Oft
entscheidet unser eigenes Verhalten, die Atmosphäre, mit welcher
wir uns umgeben, das, was uns aneinander offenbar wird. Es gibt
viele, welche den Ausdruck von Liebe als Schwäche ansehen und sie
beobachten eine Zurückhaltung, welche andere abstößt. Dieser Geist
hemmt den Strom des Mitgefühls. Wenn die geselligen und edlen
Äußerungen zurückgedrängt werden, so welken und verdorren sie
und das Herz wird einsam und kalt. Wir sollten uns vor diesem Irr-
tum hüten. Liebe kann nicht lang bestehen, ohne Ausdruck zu finden.
Laß nicht das Herz dessen, der mit dir verbunden ist, verkümmern
aus Mangel an Freundlichkeit und Teilnahme.
Vertrage einer den anderen in Liebe
Obgleich Schwierigkeiten, Verwicklungen und Entmutigungen
entstehen mögen, sollten weder der Mann noch die Frau den Gedan-
ken hegen, daß ihre Verbindung ein Fehler oder eine Enttäuschung
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sei. Faßt den Entschluß, einer dem anderen alles zu sein, was mög-
lich ist. Erweist einander dieselbe Aufmerksamkeit wie am Anfang.
Eines ermutige das andere auf jede Weise, den Kampf des Lebens
auszufechten. Denkt darüber nach, wie eines des anderen Glück
fördern kann. Laßt gegenseitige Liebe und gegenseitiges Ertragen
herrschen. Dann wird die Ehe, anstatt das Ende der Liebe zu sein,
sich so gestalten, als wenn sie erst der Anfang der Liebe ist. Die Wär-
me wahrer Freundschaft, die Liebe, welche Herz mit Herz verbindet,
ist ein Vorgeschmack himmlischer Freuden.
Jede Familie ist von einem heiligen Kreis umgeben, welcher
ungebrochen bleiben sollte. Kein anderer Mensch hat das Recht, in
diesen Kreis zu treten. Weder der Mann noch die Frau sollten einem
anderen erlauben, das Vertrauen zu teilen, welches ihnen ganz allein
gehört.
Jeder sollte lieber Liebe geben als verlangen. Pflegt das, was in
euch am edelsten ist und seid schnell bereit, das Gute in einander
anzuerkennen. Das Bewußtsein, geschätzt zu werden, regt wunder-
bar an und verleiht große Befriedigung. Teilnahme und Achtung