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Diät und Gesundheit
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während der reichliche Genuß heißer Getränke schwächt. Tatsache
ist: Je mehr Flüssigkeit mit der Nahrung eingenommen wird, desto
schwerer wird die Speise verdaut; denn die Flüssigkeit muß erst
aufgesaugt werden, ehe die Verdauung beginnen kann. Man esse
nicht viel Salz, vermeide den Genuß von scharfen, in Essig einge-
machten oder gewürzten Speisen, esse reichlich Früchte und die
Reizung, welche das viele Trinken zu den Mahlzeiten veranlaßt,
wird meistens verschwinden.
Man sollte die Speise langsam essen und gründlich kauen. Dies
ist notwendig, damit der Speichel richtig mit der Nahrung gemischt
werde und die Verdauungssäfte in Tätigkeit treten.
Ein anderer Übelstand ist das Essen zur unrechten Zeit, wie nach
heftiger oder anstrengender Bewegung, wenn jemand sehr erschöpft
oder erhitzt ist. Unmittelbar nach dem Essen findet eine starke An-
spannung der Nervenkraft statt; und wenn Körper oder Geist gerade
vor oder nach dem Essen sehr angestrengt werden, so wird die Ver-
dauung behindert. Wenn jemand aufgeregt, in Angst oder Eile sich
befindet, so ist es besser, nicht zu essen, bis man ausgeruht oder
beruhigt ist.
Der Magen steht in enger Beziehung zum Gehirn; und wenn
der Magen erkrankt ist, so wird die Nervenkraft des Gehirns für die
geschwächten Verdauungsorgane zu Hilfe genommen. Wenn diese
Anforderungen zu häufig stattfinden, so wird das Gehirn belastet.
Wird das Gehirn beständig angestrengt und fehlt körperliche Bewe-
gung, so sollte selbst einfache Nahrung mäßig genossen werden. Zur
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Essenszeit schüttle man alle Sorgen und beschwerende Gedanken
ab; man sei nicht in Eile, sondern esse langsam, mit Frohsinn und
mit dankerfülltem Herzen gegen Gott für all seine Segnungen.
Überessen
Viele, die Fleischspeisen und andere fette und schädliche Dinge
ablegen, denken, weil nun ihre Nahrung einfach und gesund sei,
könnten sie den Appetit ohne Einschränkung befriedigen und im
Übermaß essen, manchmal bis zur Schwelgerei. Dies ist ein Irrtum.
Die Verdauungsorgane sollten nicht mit einer Menge oder Art von
Nahrung belastet werden, deren Aneignung eine Zumutung für das
System ist.