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Kleidung
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jenem „stillen und sanften Geist“ verglichen werden, welcher in
seinen Augen „hohen Wert“ (
1.Petrus 3,4, v. Eß
) hat.
Wie köstlich sind für diejenigen, welche des Heilandes Grund-
sätze als Führer annehmen, seine Worte der Verheißung: „Warum
sorget ihr für die Kleidung“? „So denn Gott das Gras auf dem Felde
also kleidet, das doch heute stehet und morgen in den Ofen geworfen
wird: sollte er das nicht vielmehr euch tun ...? Darum sollt ihr nicht
sorgen und sagen: ... Womit werden wir uns kleiden? ... denn euer
himmlischer Vater weiß, daß ihr des alles bedürft. Trachtet am ersten
nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch
solches alles zufallen.“
Matthäus 6,28-33
. „Festgegründeten Sinn
bewahrst du in Frieden, Frieden, weil er auf dich vertraut.“
Jesaja
26,3 (Parallelbibel)
.
[294]
Die Herrschaft der Mode
In welch einem Gegensatz steht doch dieser Gottesfriede zu
der Ermüdung, der Unruhe, der Krankheit und dem Elend, welche
Folgen der Herrschaft der Mode sind! Wie entgegen den in der
Schrift gegebenen Grundsätzen sind viele der Kleidertrachten, wel-
che die Mode vorschreibt! Denkt an die Moden, welche seit den
letzten paar Jahrhunderten oder wenigstens der letzten paar Jahr-
zehnte geherrscht haben. Wie viele von ihnen würden, wenn es nicht
in Mode wäre, als unanständig erklärt werden; wie viele würde man
unpassend nennen für eine wohlerzogene, gottesfürchtige Frau, die
Selbstachtung besitzt.
Veränderungen in der Kleidung zu treffen, nur um der Mode
willen, wird von dem Wort Gottes nicht gut geheißen. Wechselnde
Moden und mühevolle kostbare Verzierungen verschwenden die Zeit
und Mittel der Reichen und legen die Kräfte von Geist und Seele
brach. Der mittleren und ärmeren Klasse laden sie eine schwere Last
auf. Viele, die kaum ihren Lebensunterhalt verdienen können und die
bei einfachen Moden ihre Kleidung selbst herstellen könnten, sind
gezwungen, zu der Schneiderin zu gehen, um mit der Mode Schritt zu
halten. Manches arme Mädchen hat sich um eines modernen Kleides
willen warme Unterkleidung versagt und die Strafe mit ihrem Leben
bezahlt. Viele andere, die nach der Pracht und Eleganz der Reichen
trachteten, wurden dadurch auf die Pfade der Unehrlichkeit und