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In den Fußspuren des großen Arztes
ihrem Verderben und nicht zur Wiederherstellung führen. Es öffnet
eine Tür, durch welche Satan eintreten wird, um sowohl von der
Seele, die von einer anderen beherrscht wird, als von derjenigen, die
beherrscht, Besitz zu ergreifen.
Schrecklich ist die Macht, welche auf diese Weise übelgesinnten
Männern und Frauen verliehen wird. Welche Gelegenheiten bieten
sich solchen, die davon leben, aus der Schwäche oder Torheit an-
derer Vorteil zu ziehen! Wie viele werden durch die Beherrschung
schwacher oder kranker Gemüter ein Mittel finden, ihre Wollust oder
die Gier nach Gewinn zu befriedigen!
Wir können uns mit Besserem beschäftigen als die Menschheit
durch Menschen beherrschen zu wollen. Der Arzt sollte die Leute
belehren, von dem Menschlichen auf das Göttliche zu schauen. Statt
die Kranken zu lehren, sich zur Heilung von Seele und Leib auf
menschliche Wesen zu verlassen, sollte er sie auf den hinweisen,
der retten kann immerdar alle, die zu ihm kommen. Er, der des
Menschen Geist schuf, weiß, was der Geist bedarf. Gott allein ist
der Eine, der heilen kann. Solche, deren Gemüt und Körper krank
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sind, sollen in Christo den Wiederhersteller sehen. Er spricht: „Ich
lebe und ihr sollt auch leben.“
Johannes 14,19
.
Dies Leben sollen wir den Kranken vorführen und ihnen sagen,
daß wenn sie Glauben an Christum als den Wiederhersteller haben,
wenn sie mit ihm zusammenwirken, die Gesundheitsgesetze beach-
ten und nach wahrer Heiligkeit in seiner Furcht streben, er ihnen
sein Leben mitteilen will. Wenn wir ihnen Christum auf diese Weise
vorführen, teilen wir eine Kraft, eine Stärke mit, die Wert hat, denn
sie kommt von oben. Dies ist die wahre Wissenschaft der Heilung
für Leib und Seele.
Mitgefühl
Große Weisheit ist nötig bei Behandlung von Gemütskrankhei-
ten. Ein wundes krankes Herz, ein entmutigtes Gemüt bedürfen einer
sanften Behandlung. Oftmals zehrt eine ernste häusliche Schwie-
rigkeit gleich einem Krebsschaden an der Seele und schwächt die
Lebenskraft. Manchmal ist es der Fall, daß Reue über Sünde die
Körperkraft untergräbt und die Seele aus dem Gleichgewicht bringt.
Nur durch zarte Teilnahme kann diese Klasse von Kranken einen