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Die hilflos Armen
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ein böses Erbteil empfangen, sie versprechen nicht viel, sind nicht
anziehend, früh verdorben, aber sie sind mit dem Blute Christi er-
kauft und in seinen Augen gerade so kostbar wie unsere eigenen
Kleinen. Wenn ihnen keine hilfreiche Hand gereicht wird, so werden
sie in Unwissenheit aufwachsen und in Laster und Verbrechen getrie-
ben. Viele dieser Kinder könnten durch das Werk eines Waisenasyls
gerettet werden.
Solche Anstalten sollten, um erfolgreich zu sein, so weit als
möglich nach dem Plan eines christlichen Heimes gestaltet werden.
Anstatt großer Gebäude, die eine große Anzahl zusammen bringen,
sollten sich kleine Anstalten an verschiedenen Orten befinden. An-
statt in oder nahe bei großen Städten sollten sie auf dem Lande sein,
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wo genügend Boden zur Bestellung erworben werden kann, wo die
Kinder in Berührung mit der Natur kommen und die Segnungen
einer gewerblichen Ausbildung genießen können.
Die Leiter einer solchen Anstalt sollen weitherzige, gebildete
selbstaufopfernde Männer und Frauen sein, die das Werk aus Liebe
zu Christo tun und die Kinder für ihn erziehen. Unter solcher Obhut
können viele heimatlose und vernachlässigte Kinder zu nützlichen
Gliedern der menschlichen Gesellschaft erzogen werden, zur Ehre
Christi, die dann wiederum anderen helfen können.
Sparsamkeit, Selbstverleugnung
Viele verachten die Sparsamkeit, indem sie dieselbe mit Geiz
und Engherzigkeit verwechseln, aber Sparsamkeit ist sehr wohl mit
der weitesten Freigebigkeit vereinbar. Ja, es gibt keine wahre Frei-
gebigkeit ohne Sparsamkeit, wir müssen sparen, damit wir geben
können.
Niemand kann wahre Wohltätigkeit üben ohne Selbstverleug-
nung. Nur durch ein Leben der Einfachheit, der Selbstverleugnung
und strengsten Sparsamkeit ist es uns möglich, das Werk zu voll-
bringen, das uns, als Stellvertretern Christi, zugewiesen ist. Stolz
und weltlicher Ehrgeiz müssen aus unserem Leben verschwinden.
In allem was wir tun, sollen die Grundsätze der Selbstlosigkeit, die
in dem Leben Christi offenbar werden, zur Geltung kommen. Auf
den Wänden unserer Häuser, auf den Bildern und Möbeln sollen
wir lesen: „Die, so im Elend sind, führe ins Haus.“
Jesaja 58,7
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